Portal
(lat.), in der
Architektur der vor- oder zurückspringende, architektonisch mehr oder minder ausgebildete Eingang
eines Bauwerkes. Diese
Ausbildung erstreckt sich entweder nur auf die
Einfassung der Thüröffnung und besteht in einer Anzahl
verschiedener, zur letztern paralleler
Glieder,
[* 3] oder sie bezieht sich auf die der Thüröffnung zunächst
liegenden Wandflächen und besteht in einer von der Form jener abweichenden Einrahmung. Die reichsten Portale
zeigen eine
Kombination beider
Motive.
Die Portale
sind einteilig, wenn sie nur eine Thüröffnung, zwei- oder dreiteilig, wenn sie innerhalb derselben Einrahmung
deren zwei oder drei enthalten. Ausgezeichnet sind außer den Tempelportalen
des
Altertums, insbesondere
der ägyptischen und römischen
Tempel,
[* 4] die Portale
der romanischen, gotischen und Renaissancekirchen und diejenigen der neuern
Zeit. Während das Hauptportal
der ägyptischen
Tempel eine schmale, hohe Öffnung umrahmt, ein mit
Hieroglyphen bedecktes
Gestell und eine mit
Hohlkehle versehene Verdachung
[* 5] besitzt, umschließen die Portale
römischer
Tempel und
Paläste meist einen breiten, mit einem
Rundbogen bedeckten, mit einer Säulenstellung eingefaßten, bisweilen mit einem besondern
Giebel abgedeckten Eingang.
Bei den romanischen und gotischen Portalen
wird die
Laibung der mit Rund- oder
Spitzbogen abgeschlossenen Thüröffnung durch
Säulchen oder reiche Profilierungen geschmückt, während die Portale
der
Kirchen und
Paläste aus der
Renaissancezeit meist eine mehr oder minder reiche
Ausbildung kombinierter römischer Portale
zeigen. S. Tafel
»Baukunst
[* 6] III«,
[* 7] Fig. 4, 7 (ägyptisch);
Tafel IV, [* 1] Fig. 10 (griechisch);
Tafel VI, [* 1] Fig. 7 (römisch);
Tafel X, [* 1] Fig. 1, 4, 5 u. 6 (gotisch);
Tafel XI, [* 1] Fig. 1 u. 2 (Renaissance);
Tafel XII,
[* 1]
Fig. 1-5. Im Brückenbau versteht man unter Portal
den thorartigen
Abschluß an den beiden
Enden der Brückenbahn zahlreicher
Hängebrücke und hoher eiserner Balkenbrücken, welcher meist aus
Stein, bisweilen aus
Eisen
[* 8] besteht.
Auch die
Verbindung der beiden
Masten einer fliegenden
Brücke
[* 9] durch den obern und untern
Laufbalken nennt man Portal
In der
Gartenkunst bezeichnet Portal
einen über einen Weg gespannten, aus Lattenwerk
hergestellten, mit Rankengewächsen umzogenen
Bogen.
[* 10]