Porta
(lat.), das Thor.
476 Wörter, 3'164 Zeichen
Im Meyers Konversations-Lexikon, 1888
(lat.), das Thor.
1) Guglielmo della, ital. Bildhauer, geboren zu Porlez im Mailändischen, Schüler Leonardo da Vincis, dann Perino del Vagas in Genua, wo er die 16 Propheten in halb erhabener Arbeit, in San Giovanni Battista die Statuen der Heiligen Barbara und Katharina und den ungläubigen Thomas über der Thomaspforte ausführte. In Rom, wohin er sich sodann begab, gewann Michelangelo großen Einfluß auf seine Kunstweise. Sein Hauptwerk ist das Grabmal Papst Pauls III. in der St. Peterskirche zu Rom. In der letzten Zeit seines Lebens fertigte er nur Büsten und Modelle in Stuck. Sein Werk sind auch die Propheten in Stuck in den Nischen zwischen den Pilastern der ersten Arkadenreihe von St. Peter. Er starb 1579 in Rom.
2) Giacomo della, Architekt, Bruder des vorigen, geb. 1539 im Mailändischen, widmete sich anfangs unter Gobbo der Bildhauerei, dann aber unter Michelangelos und Vignolas Leitung der Baukunst, baute in Rom die Kirche al Gesù, die Gregorianische Kapelle, die Kirchen Madonna de' Monti und Santa Caterina, die Kapelle Scala del Cielo und vollendete mit D. Fontana die Kuppel der Peterskirche nach Michelangelos Plan. Von Gregor XIII. 1573 zum Baumeister von St. Peter ernannt, vollendete er den Bau des Kapitols und errichtete hier insbesondere die majestätische Stiege sowie die Balustrade, welche die antiken Dioskuren trägt. Andre Werke von ihm sind die Paläste Niccolini, Godofredi, Marescoti, Marchetti, die Villa Aldobrandini zu Frascati u. a. Er starb 1604.
3) Baccio della, Maler, s. Bartolommeo.
Im Geographisches Lexikon der SCHWEIZ, 1902
Ortsnamen der italienischen Schweiz; vom latein. porta = Türe, Tor. Bezeichnet eine Einsattelung zwischen zwei Bergspitzen und ist synonym mit Furca etc.
(Kt. Tessin, Bez. Locarno, Gem. Brissago). 381 m. Gemeindeabteilung und schön gelegener Weiler mitten in Weinpflanzungen und Kastanienselven, am O.-Hang des Monte Gridone und 1 km w. der Dampfschiffstation Brissago am Langensee. Postwagen Locarno-Brissago. 35 Häuser, 108 kathol. Ew. Kirchgemeinde Brissago. Weinbau, Viehzucht. Hübsche Aussicht auf den Langensee. Die jungen Mädchen arbeiten in den Zigarrenfabriken, während die jungen Männer als Köche, Gasthofangestellte etc. in die übrigen Kantone, sowie nach Italien und Frankreich auswandern.
(Val Della) (Kt. Tessin, Bez. Locarno). 2000-460 m. Linksseitiges Nebenthal zum Val Verzasca, in das es 4 km n. Gordola einmündet. Steigt zwischen dem
Pizzo di Vogorno, dem Madone und dem Kamm des Madonetto bogenförmig nach O. und NO. an und verzweigt sich nach oben in vier kleine, enge und steile Arme. S.-Hang sehr steil und von zahlreichen Runsen durchfurcht, während der sanfter geböschte N.-Hang einige Alphütten trägt. Schlechte Pfade führen aus dem Thal in die benachbarten Val Careggio und Val di Moleno, sowie nach Cugnasco im untern Thal des Tessin. Ueber den Thalbach setzt kurz vor seiner Mündung mit einer kühnen Brücke die Strasse des Verzascathales.
Im Brockhaus` Konversationslexikon, 1902-1910
(lat.), Thor, Thür; Porta Hungarĭca, s. Karpaten (Bd. 10, S. 185 a); Porta Westphalĭca, s. Westfälische Pforte; Porta Trajāna, s. Eisernes Thor 5.
Baccio della, ital. Maler, s. Bartolommeo, Fra.