Pordenōne
de
Sacchis
(auch de
Corticellis, fälschlich
Licinio genannt, eigentlich
Giovanni
Antonio da Pordenone
), ital.
Maler,
geb. 1483 zu
Pordenone, bildete
sich nach den Vorbildern seiner friaulischen
Heimat und nahm erst um 1510 den
Einfluß des
Giorgione und
Palma an, ohne jedoch seine De
rbheit der Formenbehandlung und seine
Neigung für dramatische
Darstellungen aufzugeben. 1535 siedelte
er nach
Venedig
[* 2] über, und in de
mselben Jahr wurde er von dem König von
Ungarn
[* 3] in den
Adelstand erhoben, weshalb
er den Beinamen
Regillo annahm. 1538 von dem
Herzog nach
Ferrara
[* 4] berufen, starb er im
Januar 1539 daselbst.
Er hat zahlreiche Fresken und Altarbilder gemalt, von denen hervorzuheben sind: der Freskencyklus aus dem
Neuen
Testament in
San
Salvatore zu Colalto ^[richtig:
Collalto], die
Decken- und
Wandmalereien in der Malchiostrokapelle des
Doms zu
Treviso, im
Dom
zu
Cremona (1520-22) und in der
Kirche
Madonna di
Campagna in
Piacenza (1529-1531), die Altarbilder:
Madonna
zwischen
Heiligen im
Dom zu
Pordenone (1515), eine
Madonna mit
Stiftern und
Heiligen (1526) und die
Glorie des heil. Lorenzo
Giustiniani
(Akademie zu
Venedig). Von seinen
Wandmalereien an
Häusern und in
Kreuzgängen
Venedigs sind die meisten untergegangen oder halb
verloschen. - Ein Verwandter von ihm war
Bernardino
Licinio da Pordenone
, welcher von 1524 bis 1542 thätig war
und vorzugsweise Bildnisse gemalt hat, die an dem rötlichen Fleischton kenntlich sind.