Polytrichum
L. (Widerthon, Haarmoos), Laubmoosgattung der akrokarpen Moose, charakterisiert durch eine langgestielte, mit Deckel aufspringende, vier- oder sechsseitige Kapsel, deren einfaches Peristom aus kurzen, durch ein Epiphragma verbundenen Zähnen besteht, durch eine Apophyse an der Basis der Kapsel und durch eine dicht behaarte Haube. Die Geschlechterverteilung ist zweihäusig; die männlichen Blüten sind endständig, scheibenförmig, werden vom Stengel [* 2] durchwachsen. Die ungefähr 13 Arten sind meist ansehnlich, wachsen auf der Erbe gesellig und ¶
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rasenförmig; sechs Arten kommen in Europa
[* 4] vor. Polytrichum
commune L., mit 16-32 cm hohem Stengel, flachen, abstehenden, gesägten Blättern
und regelmäßig vierkantiger Kapsel, eins der größten, schönsten und gemeinsten unsrer Moose,
[* 5] überzieht in tiefen, schwellenden,
dunkelgrünen Rasen feuchten Wald- und Moorboden und gehört hier zu den wichtigsten Torfpflanzen. Früher wurde
es als goldener Widerthon arzneilich und als Mittel gegen Behexen benutzt. Aus den steifen, zähen Stengeln verfertigt man Bürsten.
Die kleinern Arten:
Polytrichum
piliferum Schreb., mit weißer Haarspitze an den Blättern, und Polytrichum
juniperinum Hedw.,
mit haarlosen, am Rand eingerollten Blättern, gehören zu den Charakterpflanzen des Sandbodens, auf welchem sie
flurenartige Bestände bilden und zur Befestigung des Erdreichs beitragen.