Polyphonie
(griech.), Vielstimmigkeit im
Sinn mehrerer gleichzeitig zusammengehender melodisch selbständiger
Stimmen,
im
Gegensatz zur Homophonie (s. d.), in welcher Eine
Stimme herrscht und die übrigen sich derselben begleitend unterordnen.
Hauptsächlich begreift man unter Polyphonie
die kontrapunktische Satzweise, einschließlich des
Kanons und der
Fuge, welche von den Anfängen der
Figuralmusik im 12. Jahrh. (s.
Mensuralmusik) bis nach
Seb.
Bach die herrschende
Stilart in der
Tonkunst war. Durch das
Volkslied und die
Oper mehr und mehr in den
Hintergrund gedrängt, finden die polyphonen
Formen in der modernen
Musik meist nur noch in symphonischen und Kammermusikwerken sowie in kirchlichen
Kompositionen, wo es auf strengen
Ernst und hoheitsvolle Kraftentfaltung ankommt, selbständige Verwertung.