Pollutionen
(vom lat. pollutio, Befleckung), die unwillkürlichen, mit üppigen Empfindungen
verbundenen Samenergüsse, die bei geschlechtsreifen, im Geschlechtsgenuß enthaltsamen Männern stattfinden. Sie treten
normalerweise alle zwei bis vier Wochen nur nachts im Schlafe, besonders gegen Morgen
auf und sind in diesem Falle durchaus
nichts Krankhaftes oder Nachteiliges. Krankhaft sind die Pollutionen
, wenn sie auch am
Tage oder nachts zu oft
(wöchentlich mehr als einmal, und zwar längere Zeit hindurch) eintreten; sie können dann eine Erschöpfung des Körpers
und lange dauernde Gemütsverstimmung herbeiführen.
Treten die Pollutionen
zu oft auf, so müssen sie beschränkt werden durch eine nüchterne Lebensweise (Vermeiden
von
Gewürzen,
Kaffee,
Thee, stärkern
Spirituosen), durch fleißige Leibesbewegungen, tägliche kalte Waschungen
und Sitzbäder (im
Sommer
Flußbäder), durch Fernhalten erotischer
Vorstellungen, namentlich aber dadurch, daß man vor dem
Schlafengehen für genügende Entleerung des
Darms und der
Blase sorgt. Erfolgt hierdurch nicht baldige Besserung, so ist ein
umsichtiger und erfahrener
Arzt zu befragen, wogegen vor allen
Geheimmitteln und brieflichen
Konsultationen
eindringlich gewarnt werden muß.