Polen
,
metallurgischer Prozeß, s. Kupfer [* 2] (Bd. 10, S. 813 b).
Polen
7 Seiten, 14'978 Wörter, 106'028 Zeichen
Polen,
metallurgischer Prozeß, s. Kupfer [* 2] (Bd. 10, S. 813 b).
Polen,
poln. Polacy (Einzahl Polak), russ. Poljaki (Poljak), slaw. Volksstamm, zur westl. Gruppe des Slawentums gehörig, berührt sich im NO. mit den Litauern, im NW. und W. mit den Deutschen, im S. mit den Czechen und Slowaken und im O. mit den Russen. Seine kompakten Wohnsitze sind in Rußland: Russisch-Polen (zu 15/16), die Kreise [* 3] Sokolka, Bjelostok (zu je ¾) und Bjelsk (teilweise) des Gouvernements Grodno;
in Österreich-Ungarn: [* 4] Westgalizien und Ostschlesien;
in Preußen: [* 5] Oberschlesien, der größte Teil der Provinz Posen, [* 6] ein Teil von West- und Ostpreußen. [* 7]
Über die Grenzlinien s.
Polnische Sprache.
Außerhalb des oben angegebenen Gebietes finden sich noch Sprachinseln und Minoritäten nach allen Seiten, besonders nach
O. und
NO., entsprechend der ehemaligen
Ausdehnung
[* 8] des poln.
Reichs. So in
Österreich
[* 9] in Ostgalizien und in der
Bukowina; in
Rußland in den Gouvernements Kowno, Wilna,
[* 10] Grodno, Minsk, Witebsk, Mohilew, Kiew,
[* 11] Podolien,
Volhynien
und selbst teilweise in
Kurland.
[* 12] Hier bilden die Polen
, als Großgrundbesitzer, Stadtbürger (soweit sie nicht
Juden sind), kath.
und evang. Geistliche, überall die intelligente Schicht über einer anderssprachigen (kleinruss.,
weißruss., litauischen, selbst lettischen) Landbevölkerung. In
Schlesien
[* 13] und Ostpreußen ist umgekehrt die Landbevölkerung
polnisch. Ziemlich bedeutende
Kolonien von Polen
giebt es in Nord- und
Südamerika,
[* 14] ferner finden sie sich
in Gruppen bald
¶
als Emigranten, bald als Angestellte, bald als Verbannte im Innern Rußlands, besonders in Südrußland (Odessa, [* 16] Bessarabien u. a.), in Petersburg, [* 17] Sibirien, dann in der Türkei, [* 18] in Frankreich, in der Schweiz, [* 19] in Österreich (Wien) [* 20] u. a.
Die Zahl der Polen
ist nicht leicht festzustellen, weil viele Personen zwei-, sogar dreisprachig sind und sich
daher bald diesem, bald dem andern Stamme zuzählen. Nach einer Berechnung von 1880 bis 1882 ergeben sich, mit 5 Proz. Zuwachs,
für 1894 folgende Zahlen:
1) In Rußland: in Russisch-Polen 5670000 (73,4 Proz. der Gesamtbevölkerung), in den neun westl.
Gouvernements Rußlands 1550000 (11 Proz.). Zusammen 7220000. 2) In Österreich-Ungarn: in Galizien 2887000
(46 Proz. der Gesamtbevölkerung), in Schlesien 163000 (28 Proz.), in der Bukowina 19000, in Ungarn
[* 21] 12000. Zusammen 3081000. 3)
In Preußen: Reg.-Bez. Posen (62 Proz.), Bromberg
[* 22] (48), Danzig
[* 23] (26), Marienwerder
[* 24] (37), Gumbinnen
[* 25] (20), Königsberg
[* 26] (15), Oppeln
[* 27] (60), Breslau
[* 28] (3,5 Proz.), Pommern
[* 29] (3500 Seelen), zusammen 2810000 (nach der deutschen Volkszählung vom beträgt
die Zahl der Polen
in Preußen 2816657). Dazu 4) zerstreut rund 2 Mill. (soviel wird für Amerika
[* 30] allein angegeben). Es ergiebt
sich somit eine Gesamtzahl von rund 15 Mill.
Dem Bekenntnis nach sind evangelisch 446000 (3,4 Proz. der Gesamtzahl in 1-3), griechisch-uniert 68000 (0,5 Proz.), mosaisch (polonisierte Juden) 19000 (0,15 Proz.), mohammedanisch (im Gouvernement Sjedlez, Suwalki, Grodno u. a.) 9000, griechisch-orthodox 8000; zusammen nichtkatholisch 550000 (4 Proz.), römisch-katholisch 12561000 (96 Proz.). Die in den vorstehenden Berechnungen mit inbegriffenen Kassuben (s. d.; auch in Amerika vertreten; Gesamtzahl 200000) bilden eigentlich einen besondern Volksstamm. -
Vgl. Czyński, Etnograficzno-statystyczny zarys liczebności i rozsiedlenia ludności polskiej (Warsch. 1887).
Polen,
poln. Polska, russ. Polscha 1) Ehemaliges Königreich,
umfaßte bis zur ersten Teilung 1772 im allgemeinen ein Gebiet, das im W. von der Oder und Warta, im S. von den Karpaten und
dem Dnjestr, im O. vom Dnjepr, im N. von der Düna, der Wasserscheide ihrer Zuflüsse und der zum Ilmensee
gehenden Gewässer und von der Ostsee umschlossen wird. Westlich gingen die Grenzen
[* 31] nur im 11. und 12. Jahrh.
weit über die Oder und Warta hinaus, fast bis zur Elbe bei Meißen
[* 32] und bis nach Böhmen
[* 33] und Mähren. Die Ausdehnung nach O.,
wo anfangs der Bug die Grenze bildete, begann im 13. Jahrh. und ging zeitweilig sogar über den Dnjepr hinaus. Polen
hatte:
Jahr | Flächenraum qkm | Einwohner |
---|---|---|
1620 | 991000 | 15000000 |
1655 | 881000 | 14000000 |
1683 | 661000 | 12000000 |
1701 | 716000 | 12500000 |
1755 | 716000 | 13000000 |
1764 | 774415 | 12980000 |
1791 | 530000 | 7752486 |
1794 | 247800 | 4500000 |
Mit der dritten Teilung 1795 hörte das alte Königreich ganz auf zu bestehen.
Der Nationalität nach waren in Polen
um 1772 fast 5 Mill. Polen (meist Katholiken), etwa ebenso viele Kleinrussen (meist uniert), 1 Mill.
Litauer (Katholiken), 1½ Mill. Juden, 1 Mill. Deutsche
[* 34] (meist evangelisch). Das Land bestand aus drei großen
Provinzen, die
in Woiwodschaften und diese wieder in Kreise (powiaty) zerfielen: Großpolen
(s. d.), Kleinpolen (s. d.) und
Litauen (s. d.). Die herrschende Kirche war die römisch-katholische; es bestanden zwei Erzbistümer (Gnesen, Lemberg)
[* 35] und 15 Bistümer.
Universitäten gab es in Krakau,
[* 36] Wilna und Zamosc, daneben Dissidenten-, Jesuiten-, später Piaristen-, zuletzt sogar Staatsschulen.
- Das Wappen war ein quadrierter Schild,
[* 37] das erste und vierte Quadrat mit dem weißen gekrönten poln.
Adler
[* 38] in rotem Felde wegen Polen
, im zweiten und dritten ein silberner geharnischter Reiter mit goldenem Patriarchenkreuz und
bloßem Säbel auf einem rennenden silbernen Pferde
[* 39] mit goldenen Hufeisen
[* 40] und blauem Reitzeug in rotem Felde
wegen Litauen. Das Herzschild enthielt das Geschlechtswappen des Königs. Die Landesfarben waren Weiß und Rot. -
Vgl. Baliński und Lipiński, Starożytna Polska (3 Bde., Warsch. 1844-48).
2) Königreich unter russ. Herrschaft, errichtet 1815 durch den Wiener Kongreß, daher auch Kongreßpolen
(Kongreśowka) oder
kurzweg Russisch-Polen genannt, in Rußland offiziell Weichselgouvernements (russ. Priwislanskija gubernii)
oder Weichselgebiet (Priwislanskij kraj). Es grenzt im N. an die preuß. Provinzen West- und Ostpreußen und an das russ.
Gouvernement Kowno, im O. an Wilna, Grodno und Volhynien, im S. an das österr. Kronland Galizien, im W. an die preuß. Provinzen
Schlesien und Posen, und hat 127312,9 qkm mit 8308122 E., d. i. 65,3 auf 1 qkm. Das Land ist vorherrschend
Ebene, nur die südl. Teile haben als Ausläufer der Karpaten eine wellige, zum Teil bergige Oberfläche, deren höchste Erhebung
die Lysa-Gora (s. d.) ist. Im SW. nahe an der Grenze ist das Thal
[* 41] des Prondnik, die sog. Polnische Schweiz.
Die Mitte wird bewässert von der Weichsel (auf 424,6 km) und ihren Nebenflüssen (rechts: San, Wieprz, Bug-Narew; links: Nida, Kamionna, Piliza und Bzura). Im Westen geht die Warta mit der Prosna zur Oder und der Nordosten gehört zum Gebiet des Niemen, zum Teil von diesem selbst begrenzt. Seen sind im Norden [* 42] zahlreich, aber nirgends von größerm Umfang. Im südl. und südwestl. Teil finden sich Eisenerz, Kupfer, Zinn, Zink und besonders Steinkohlen. Ein Drittel des Landes ist mit Wäldern bedeckt.
Der Boden ist fruchtbar. Die Bevölkerung besteht zum größten Teil aus Polen, dann etwa 300000 Russen, 1,1 Mill. Juden, 440000 Deutschen, 300000 Litauern. Der Religion nach sind römisch-katholisch 79 Proz., mosaisch 14 Proz., andern Bekenntnisses 7 Proz. Hauptbeschäftigung ist Ackerbau. Gebaut werden neben Roggen, Gerste, [* 43] Hafer [* 44] ein vortrefflicher Weizen. Bedeutend ist die Viehzucht, [* 45] namentlich die Zucht span. Schafe, [* 46] ferner Pferdezucht [* 47] und Bienenzucht [* 48] in den Wäldern.
Bergmännisch gewonnen werden hauptsächlich Eisenerz und Steinkohlen (letztere jährlich etwa 130 Mill. Pud). 1887 wurden erzeugt Eisen [* 49] gegen 4 Mill., Stahl 3 Mill., Gußeisen 3,7 Mill. Pud. Es giebt 2288 Fabriken mit 164,5 Mill. Produktion. Die Textilindustrie (besonders Woll- und Baumwollfabriken) konzentriert sich hauptsächlich in Lodz. Auch die Zuckerfabrikation ist bedeutend (6 Mill. Rubel Produktion jährlich). Nach Aufhebung der russ.-poln. Zollgrenze 1851 bildet Polen mit Rußland ein wirtschaftliches Gebiet; es hat schiffbare Flüsse [* 50] und 2174 km Eisenbahnen. Hauptstapelplatz für das Ausland ist Danzig. Ausgeführt werden ¶
hauptsächlich Getreide, [* 52] besonders Weizen, Holz, [* 53] Ölsamen, Wolle, Vieh, Borsten, Roßhaare, Häute; eingeführt: Kolonialwaren, Farbstoffe, Baumwolle, [* 54] Rohseide und Seidenstoffe, Chemikalien, Maschinen, Metalle und Metallwaren, Wein und Kochsalz. Polen hat eine Universität in Warschau, [* 55] 21 Gymnasien, 7 Progymnasien, 4 Realschulen, 9 Lehrerinstitute und 2287 Volksschulen. Die Unterrichtssprache in sämtlichen Schulen ist die russ. Sprache, [* 56] die auch die Gerichts- und Geschäftssprache bildet.
An der Spitze des gesamten Unterrichtswesens steht der Kurator des Lehrbezirks Warschau. Die Verwaltung der röm.-kath. Kirche wird vom Ministerium des Innern aus in Petersburg geleitet und der direkte Verkehr mit der röm. Kurie ist verboten. Die griech.-orthodoxe Kirche steht unter dem Erzbischof von Warschau und Chelm, die evang.-luth. und die reform. Kirche unter je einem Generalsuperintendenten, der zugleich Vorsitzender des betreffenden Gouvernements ist. Polen bestand anfangs aus 8 Woiwodschaften, die 1846 in 5 und 1867 in 10 Gouvernements verwandelt wurden: Warschau, Kalisch, [* 57] Petrikau, Radom, Kjelzy, Lublin, Sjedlez, Plozk, Lomsha und Suwalki. Die selbständige Verwaltung des Landes hat seit 1863 überhaupt aufgehört, und die oberste Leitung führt statt des frühern Statthalters seit 1874 ein russ. Generalgouverneur mit dem Sitz in Warschau.
Geschichte.
1) Gründung, Verfall und Vereinigung des Reichs bis 1300. Als Fürsten der Vorzeit werden Lech und Popiel genannt. Nach dem Tode des letzten Popiel schwang sich Piast (s. d.) zum Herrscher über Polen empor, mit dessen viertem Nachfolger Mscislaw I. (s. d.; 962-992) dann die beglaubigte Geschichte P.s beginnt. Diesem gelang es, die zahlreichen poln. Gemeinden zwischen Weichsel und Oder zu einem einheitlichen Staatswesen zusammenzufassen; 966 nahm er das Christentum an und zwei Jahre später gründete er das Bistum Posen.
Sein Sohn und Nachfolger Boleslaw I. Chrobry (s. d.) eroberte Pommern mit Danzig und benutzte den Thronstreit in Böhmen, um Krakau und Sandomir (Kleinpolen) sowie Schlesien an sich zu bringen. Er begründete durch die Stiftung des Erzbistums Gnesen die kirchliche Unabhängigkeit P.s von Deutschland [* 58] und bereitete so die polit. Selbständigkeit vor (1000). Unter seinem Sohne Mscislaw II. (s. d.) schwächten Bruderzwist und Bürgerkrieg die Macht des Reichs. Während der vormundschaftlichen Regierung für Kasimir I. (gest. 1058) brach eine Empörung des Adels und ein Kampf mit Břetislaw (s. d.) von Böhmen aus, die aber durch Dazwischenkunft des deutschen Kaisers Konrad II. beendet wurden.
Kasimirs Sohn Boleslaw II. (s. d.) wurde wegen seiner Grausamkeit vertrieben (1079) und sein Sohn vergiftet. Es folgte nun des Königs Bruder Wladislaw I. (gest. 1102), der als Schwager Kaiser Heinrichs IV. in ein friedliches Verhältnis zu Deutschland trat. Nach dem Tode seines Sohnes Boleslaw III. (1139) wurde das Land unter seine vier Sohne geteilt; der älteste, Wladislaw II., erhielt Krakau und Schlesien mit dem Seniorat, Boleslaw IV. Masowien und Kujawien, Mscislaw Gnesen und Pommern, Heinrich Sandomir. Wladislaw II. wurde vertrieben (1146), und nach Boleslaws Tode (1173) vereinigte Mscislaw III. Masowien, Kujawien und Krakau mit Großpolen; doch wurde er 1177 gestürzt und der jüngste der Brüder, Kasimir II., zum König gewählt. Dieser brachte außer Sandomir noch Gnesen zum Reich. Unter Kasimirs Sohn Leszek (1194-1227), dem ersten Wahlfürsten in Polen, und dessen Sohn Boleslaw V. (gest. 1279) wurden ganze Landschaften von Polen losgerissen.
Nicht nur trat Schlesien allmählich aus dem Verbände mit Polen, auch Pomerellen machte sich unter Herzog Swatopluk unabhängig; die heidn. Preußen und Litauer machten zudem fortwährend die Nordgrenzen des Reichs unsicher, bis die Not Konrad von Masowien zwang, die Deutschen Ritter herbeizurufen, die, vereinigt mit dem Polenheer unter Führung Herzog Heinrichs von Breslau in der Schlacht an der Sirgune (1233) den Preußen eine entscheidende Niederlage beibrachten.
Seit jener Zeit war die Herrschaft des Ordens gesichert, und Polen beteiligte sich nicht weiter am Kampfe gegen die Preußen. Den Mongolen, die das östl. Europa [* 59] in der schrecklichsten Weise heimsuchten, auch Volhynien, ganz Ungarn, Südpolen bis nach Schlesien hin überschwemmten, stellte sich Herzog Heinrich der Fromme von Schlesien, im Verein mit Boleslaw von Mähren, den Großpolen und den Deutschen Ordensrittern mit einem poln.-schles. Heere bei Liegnitz [* 60] 1241 entgegen.
Heinrich fiel; die Zerfahrenheit im Innern und den unaufhörlichen Zwist unter den Landesfürsten, die nach seinem Tode herrschte, benutzten die Nachbarn, um das wehrlose Land zu verwüsten und ein Stück nach dem andern von demselben abzutrennen. Zudem machten die Tataren wiederholentlich Einfälle in die poln. Gebiete. So geschah es, daß man 1300 dem König Wenzel von Böhmen, der schon Kleinpolen beherrschte, die poln. Krone übertrug; er stellte durch sein kräftiges Eingreifen die Ruhe im Reiche endlich wieder her.
2) Blüte [* 61] des Reichs 1300-1572. Auf Wenzel von Böhmen folgte Wladislaw IV. (1306-33); er machte Krakau wieder zu einer rein poln. Stadt, die nach seiner Krönung 1320 Krönungsstadt (an Stelle von Gnesen) fortan blieb. Kleinpolen gewann dadurch an Bedeutung, während Großpolen an Ansehen verlor. Besonders bekämpfte er mit aller Macht den Deutschen Orden [* 62] und stärkte dadurch das Nationalbewußtsein. Wladislaws Sohn Kasimir III. d. Gr. (s. d.; 1333-70) überließ dem Deutschen Orden 1343 das Kulmer Land, Nessau und Pommern.
Für das im Westen durch die Abtretung Schlesiens an Johann von Böhmen geschmälerte Reichsgebiet eroberte er 1366 im Osten die russ. Fürstentümer Halicz und Wladimir und vereinigte, nach dem Aussterben der Herzogsgeschlechter, Kujawien, Lentschiza und Dobrzyn mit dem Königreich. Ihm folgte Ludwig von Ungarn (1370-82), der als Enkel Wladislaws IV. Ellenlang die nächsten Ansprüche hatte. Seine Tochter Hedwig, zur Nachfolgerin bestimmt, mußte auf Verlangen des Adels 1386 dem Großfürsten Jagello (s. d.) von Litauen ihre Hand [* 63] reichen.
Dadurch kamen die Jagellonen (bis 1572) auf den poln. Thron [* 64] und eine Vereinigung von Polen und Litauen zu stande. Polen wurde jetzt der mächtigste Staat im östl. Europa; es bestand aus dem Königreich (d. i. Gebiet Krakau und die Herzogtümer Schlesien, Kujawien, Masowien) und dem Großfürstentum Litauen; gegen die Ostsee ward es abgegrenzt durch das Gebiet des Deutschen Ordens. Auf einem Flächenraum von 1 Mill. qkm wohnten etwa 35 Mill. E. Am wurden bei Tannenberg die Ordensritter unter Führung Ulrichs von Jungingen von Jagello geschlagen: doch im ersten Thorner Frieden Febr. 1411 trat der Orden ¶