Pöppig
,
Eduard Friedr., Reisender und Naturforscher, geb. zu Plauen [* 2] im Vogtlande, widmete sich seit 1815 naturwissenschaftlichen und mediz. Studien in Leipzig. [* 3] Nachdem er 1822–24 Cuba bereist hatte, begab er sich nach den Vereinigten Staaten [* 4] von Amerika, [* 5] wo er besonders im Innern von Pennsylvanien seine Forschungen fortsetzte, und fuhr um Südamerika [* 6] nach Valparaiso, [* 7] wo er im März 1827 anlangte. Von hier aus bereiste er die mittlern und südl. Provinzen von Chile, [* 8] erstieg im Febr. 1829 zuerst den Vulkan von Antuco, ging dann zur See nach Lima [* 9] und weiter über die Cordillera nach den Urwäldern der Provinz Maynas, wo er in Indianerdörfern an zwei Jahre verlebte.
Mit botan. und zoolog. Sammlungen kehrte er gegen Ende 1832 in
die
Heimat zurück. Seit 1833 wirkte er als außerord., seit 1845 als ord. Professor der Zoologie an der
Universität
Leipzig. Pöppig
starb in
Wahren bei
Leipzig. Seine
Reisebeschreibung
(«Reise in
Chile,
Peru
[* 10] und auf dem
Amazonenstrom»,
[* 11] 2 Bde.,
Lpz. 1835–36, mit
Atlas)
[* 12] gehört zu den vorzüglichsten Reisewerken. Außerdem schrieb Pöppig
noch: «Landschaftliche
Ansichten und erläuternde
Darstellungen aus dem Gebiete der Erdkunde»
[* 13] (Lpz. 1838). –
Vgl. Ratzel, Aus P.s Nachlaß mit biogr.
Einleitung (in den «Mitteilungen des Vereins für Erdkunde zu Leipzig», 1887 [Lpz. 1888]).