Titel
Pococke
(spr. póhkock oder pokóck), 1) Edward, berühmter engl. Orientalist, geb. zu Oxford, [* 2] studierte daselbst orientalische Sprachen, wurde 1630 Kaplan der englischen Faktorei in Aleppo und erhielt 1636 in Oxford die Professur der arabischen, 1648 auch der hebräischen Sprache. [* 3] Da er den Independenzeid verweigerte, verlor er 1650 seine Ämter wieder, doch erhielt er dieselben 1660 infolge der Restauration zurück;
er starb Von seinen Veröffentlichungen sind zu nennen: »Specimen historiae Arabum« (Oxf. 1648; hrsg. von White, das. 1806);
»Porta Mosis« von Maimonides (arab. u. lat. das. 1654);
»Annales Eutychii« (arab. u. lat., 1658 ¶
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1659, 2 Bde.); »Carmen Abu Ismaelis Tograi« (arab. u. lat., 1661) und »Abul Farajii historia dynastarum orientalium« (arab. u. lat., 1663, 2 Bde.); Kommentare über verschiedene Bücher des Alten Testaments etc. Auch hatte er bedeutenden Anteil an der Waltonschen Polyglotte.
2) Richard, engl. Gelehrter, geb. 1704 zu Southampton, erzogen auf dem Corpus Christi College zu Oxford, bereiste 1737-42 Ägypten, [* 5] Arabien und Griechenland, [* 6] wurde dann Archidiakonus von Dublin, [* 7] 1756 Bischof von Ossory in Irland, 1765 Bischof von Meath und starb noch in demselben Jahr. Außer einer Sammlung griechischer und lateinischer Inschriften (1752) hat man von ihm die treffliche »Description of the East and some other countries« (mit 178 Kupfertafeln, Lond. 1743-45, 2 Bde.; 2. Aufl. 1774; deutsch, Erlang. 1771-73, 3 Bde.).