Ploennies,
1) Luise von, Dichterin, geb. 7. Nov. 1803 zu Hanau, Tochter des als Naturforscher bekannten Medizinalrats Philipp Achilles Leisler, verheiratete sich 1824 mit dem Medizinalrat August v. Ploennies zu Darmstadt und lebte nach dessen Tod (1847) längere Zeit zu Jugenheim an der Bergstraße, dann wieder in Darmstadt, wo sie 22. Jan. 1872 starb. Ihren durch eklektische Mannigfaltigkeit der Nachempfindung ausgezeichneten »Gedichten« (Darmst. 1844), den Sonettenkränzen: »Abälard und Heloise« (das. 1849) und »Oskar und Gianetta« (Mainz 1850) sowie den »Neuen Gedichten« (Darmst. 1851) folgten die Dichtungen: »Mariken von Nymwegen« (Berl. 1853); »Die sieben Raben« (Münch. 1862, 3. Ausg. 1866); »Sawitri« (das. 1862, 3. Ausg. 1867); »Lilien auf dem Felde«, religiöse Dichtungen (Stuttg. 1864); »Ruth« (das. 1864; 2. Aufl., Gotha 1869); »Joseph und seine Brüder« (Frankf. 1866); »Maria von Bethanien« (das. 1867); »Die heil. Elisabeth« (das. 1870); die biblischen Dramen: »Maria Magdalena« (Heidelb. 1870) und »David« (das. 1873); endlich »Sagen und Legenden« (das. 1874). Hervorragenderes leistete sie als Übersetzerin aus dem Englischen in den Sammlungen: »Britania« (Frankf. 1843) und »Englische Lyriker des 19. Jahrhunderts« (Münch. 1863, 2. Aufl. 1867) etc.
2) Wilhelm von, Militärschriftsteller, Autorität auf dem Gebiet der Waffentechnik, Sohn der vorigen, geb. 7. Sept. 1828 zu Darmstadt, trat, 16 Jahre alt, in die großherzoglich hessische Infanterie. Seit Mai 1847 Offizier, nahm er 1848-50 an mehreren Gefechten in Baden und Holstein teil, ward 1856 Mitglied der Zeughausdirektion zu Darmstadt; seit 1861 außer Dienst, starb er, gelähmt und fast erblindet, 21. Aug. 1871. Neben zahlreichen Aufsätzen in Zeitschriften schrieb er namentlich: »Neue Studien über die gezogene Feuerwaffe der Infanterie« (Darmst. 1861-64, 2 Bde.); »Das Zündnadelgewehr« (das. 1865); »Neue Hinterladungsgewehre« (das. 1867); »Die deutsche Gewehrfrage« (mit H. Weygandt, das. 1871); Übertragung der »Kudrun« (mit Urtext, Leipz. 1853); die Gedichte: »Immortellen des Schlachtfeldes« (Darmst. 1870) und »Schwanenlieder« (das. 1871) und unter dem Namen Ludwig Siegrist den burlesk-humoristischen Roman »Leben, Wirken und Ende des Generals Leberecht vom Knopf« (das. 1869, 2. Aufl. 1877).