Titel
Ploennies
,
1)
Luise von, Dichterin, geb. zu
Hanau,
[* 2] Tochter des als Naturforscher bekannten
Medizinalrats
Philipp
Achilles
Leisler, verheiratete sich 1824 mit dem
Medizinalrat
August v. Ploennies
zu
Darmstadt
[* 3] und lebte nach
dessen
Tod (1847) längere Zeit zu
Jugenheim an der
Bergstraße, dann wieder in
Darmstadt, wo sie starb.
Ihren durch
eklektische Mannigfaltigkeit der Nachempfindung ausgezeichneten »Gedichten«
(Darmst. 1844),
den Sonettenkränzen: »Abälard und Heloise« (das. 1849) und »Oskar und Gianetta« (Mainz [* 4] 1850) sowie den »Neuen Gedichten« (Darmst. 1851) folgten die Dichtungen: »Mariken von Nymwegen« (Berl. 1853);
»Die sieben Raben« (Münch. 1862, 3. Ausg. 1866);
»Sawitri« (das. 1862, 3. Ausg. 1867);
»Lilien [* 5] auf dem Felde«, religiöse Dichtungen (Stuttg. 1864);
»Ruth« (das. 1864; 2. Aufl., Gotha [* 6] 1869);
»Joseph und seine Brüder« (Frankf. 1866);
»Maria von Bethanien« (das. 1867);
»Die heil. Elisabeth« (das. 1870);
die biblischen Dramen: »Maria Magdalena« (Heidelb. 1870) und »David« (das. 1873);
endlich »Sagen und Legenden« (das. 1874).
Hervorragenderes leistete sie als Übersetzerin aus dem Englischen in den Sammlungen: »Britania« (Frankf. 1843) und »Englische [* 7] Lyriker des 19. Jahrhunderts« (Münch. 1863, 2. Aufl. 1867) etc.
2) Wilhelm von, Militärschriftsteller, Autorität auf dem Gebiet der Waffentechnik, Sohn der vorigen, geb. zu Darmstadt, trat, 16 Jahre alt, in die großherzoglich hessische Infanterie. Seit Mai 1847 Offizier, nahm er 1848-50 an mehreren Gefechten in Baden [* 8] und Holstein teil, ward 1856 Mitglied der Zeughausdirektion zu Darmstadt;
seit 1861 außer Dienst, starb er, gelähmt und fast erblindet, Neben zahlreichen Aufsätzen in Zeitschriften schrieb er namentlich: »Neue Studien über die gezogene Feuerwaffe der Infanterie« (Darmst. 1861-64, 2 Bde.);
»Das Zündnadelgewehr« (das. 1865);
»Neue Hinterladungsgewehre« (das. 1867);
»Die deutsche Gewehrfrage« (mit H. Weygandt, das. 1871);
Übertragung der »Kudrun« (mit Urtext, Leipz. 1853);
die Gedichte: »Immortellen des Schlachtfeldes« (Darmst. 1870) und »Schwanenlieder« (das. 1871) und unter dem Namen Ludwig Siegrist den burlesk-humoristischen Roman »Leben, Wirken und Ende des Generals Leberecht vom Knopf« (das. 1869, 2. Aufl. 1877).