Pleißnerland
,
im
Mittelalter der zu beiden Seiten der
Pleiße in der
Pflege
Altenburg
[* 2] gelegene Landstrich. Nachdem König
Heinrich
I. das
Land den
Sorben abgenommen, bildete es eine Reichsdomäne, deren
Verwaltung eignen
Statthaltern
mit dem
Titel
Richter des Pleißnerlandes
(Judices terrae plisnensis)
übertragen war.
Später stand das Land unter
Grafen. Nach
der
Auflösung der deutschen Gauverfassung trat an die
Stelle der
Gaugrafen ein aus dem vornehmsten
Adel des Pleißnerlandes
zusammengesetztes oberstes kaiserliches
Landgericht, mit einem vom
Kaiser erwählten
Richter an der
Spitze.
Kaiser
Friedrich II., welcher seine Tochter
Margarete mit dem ältesten Sohn des meißnischen
Markgrafen
Heinrich des
Erlauchten,
Albrecht, verlobte, verpfändete für die
Mitgift das an den
Markgrafen
Heinrich, der es 1252 in
Besitz nahm. 1323 verzichtete
der
Kaiser
Ludwig der
Bayer auf das Wiedereinlösungsrecht, und das Pleißnerland
verblieb fortan den
Markgrafen von
Meißen,
[* 3] welche es später teils dem
Osterland (s. d.), teils der Markgrafschaft
Meißen einverleibten.
Vgl.
Limmer, Geschichte
des gesamten Pleißnerlands
(Gera
[* 4] 1830-31, 2 Bde.).