(spr. pléhfähr),Lyon, engl. Chemiker und Politiker, geb. zu Meerut
in Bengalen, studierte an der Universität St. Andrews, in Glasgow und Gießen. 1843 war er mit technischen Unternehmungen in
Manchester beschäftigt und wurde bald darauf Professor der Chemie in der Royal Institution, später Professor der Chemie an
dem Londoner Museum der praktischen Geologie. In diese Zeit fallen seine Untersuchungen «Onthe gases evolved during the formation of coals» und sein «Report on thecoals suited to the steam navy» (Lond. 1846). Einen hervorragenden Anteil nahm Playfair an der
internationalen Ausstellung von 1851, und gab 1852 einen «Report on industrial instructionon the Continent» und «Lectures on the resultsof theGreat Exhibition» heraus. 1853 wurde er zum Sekretär des neu errichteten Departements für Wissenschaft und Kunst
ernannt, 1856 Generalinspektor der Museen und technischen Schulen, 1857 Präsident der Chemischen Gesellschaft in London,
[* 10] 1858 Professor
der Chemie an der Universität Edinburgh.
An der internationalen Ausstellung von 1862 nahm Playfair in derselben einflußreichen Weise teil, wie an der
von 1851. Bei den Neuwahlen von 1868 wählten die Universitäten Edinburgh und St. AndrewsPlayfair ins Parlament. Im Nov. 1873 ernannte
Gladstone ihn
zum Generalpostmeister, eine Stelle, die er indes schon Febr. 1874 bei dem Falle des Ministeriums Gladstone wieder
verlor. Nach der Bildung des zweiten Ministeriums Gladstone im April 1880 wurde Playfair zum Vorsitzenden der
Komitees und Deputy-Speaker des Unterhauses gewählt, legte aber 1883 diese Stellung nieder. 1886 war Playfair kurze Zeit Minister
für das Volksschulwesen und wurde 1892 als Lord Playfair of Saint
[* 11] Andrews zum Pair erhoben. Von ihm erschienen noch die
Vorlesungen und Reden «Science in its relations to labour» (1853),
«On the food of man in relation to his useful work» (1865),
«On primary and technical education» (1870),
«On teaching university and examination boards» (1872),