Plattfuß
(Pes planus s. valgus), sowohl Bezeichnung des untersten Teils des menschlichen Fußes (s. d.) als auch einer häufig vorkommenden Verunstaltung dieses Körperteils, wobei derselbe mit seinem innern Rand und der ganzen Sohle den Boden beim Auftreten berührt, während ein normal gebauter Fuß an dieser (innern) Seite eine bedeutende Wölbung (Höhlung) zeigt und den Boden nur mit einem kleinen Teile seines äußern Randes berührt; dabei ragt der innere Knöchel stark hervor, steht tiefer und die natürliche Wölbung des Fußrückens sowie die Aushöhlung der Fußsohle sind nahezu verschwunden.
Der Plattfuß
ist entweder angeboren oder entwickelt sich während der
Pubertät durch anhaltendes Stehen und
übermäßige Belastung der Fußgelenke, wie dies namentlich bei manchen
Gewerben
(Bäckern, Schlossern, Handlungsdienern,
Kellnern) der Fall ist.
Höhere
Grade der Plattfüßigkeit sind häufig mit Einwärtsknickung der Knie
(X-Beine) verbunden. Immer
bewirkt diese
Deformität einen häßlichen breiten Fuß und macht zum
Springen und zu weitem Marschieren ungeschickt, daher
militäruntüchtig, führt auch häufig zu schmerzhaften Anschwellungen der Füße, Wundwerden der Fußsohlen
und chronischen
Entzündungen der Fußgelenke
(Tarsalgie). Zur
Heilung des Plattfuß
dient die längere Anwendung von festen Schienenapparaten
oder die längere Fixierung des in die normale
Lage gebrachten Fußes durch einen
Gipsverband. Für leichte
Grade genügt ein
passender Schnürstiefel mit etwas erhöhtem
Absatz und keilförmig erhöhtem innern Fußrand. -
Vgl.
Lücke,
Über den sog. entzündlichen Plattfuß
(Lpz. 1872);
Lorenz, Die
Lehre
[* 2] vom erworbenen Plattfuß
(Stuttg. 1884).