Plástik
(griech., Bildformkunst, Bildnerei), diejenige Thätigkeit der Kunsttechnik,
welche die organischen
Formen selbst körperlich hinstellt und nicht nur durch
Farbe oder
Zeichnung ihren
Schein hervorbringt. Die Plástik
umfaßt in diesem weitern
Sinn die Formkunst, Schnitzkunst,
Bildhauerkunst
[* 2] und Bildgießerkunst.
Im engern
Sinn versteht man unter Plástik
die
Kunst,
Figuren aus weichen
Massen, wie
Thon,
Gips,
[* 3]
Wachs etc., zu fertigen (Formkunst).
Die Thonbildnerei gehört zu den ältesten Beschäftigungen des Menschengeschlechts aller
Zonen, in welchen
die
Erde das
Material hergab.
Auch des
Gipses bediente man sich zu Stukkaturarbeiten sehr früh; Erfinder der
Kunst, Bildnisse in
Gips abzugießen, soll
Lysistratos,
ein Zeitgenosse
Alexanders d. Gr., gewesen sein.
Wachs soll ebenfalls zuerst von
Lysistratos zum Guß von Bildern angewendet
worden sein; bei den
Römern war es sehr gewöhnlich,
Büsten, Weihgeschenke, Spielzeug
etc. daraus zu
verfertigen (vgl.
Wachsbildnerei). Auch die
Kunst, aus Papiermaché und
Guttapercha
Figuren plastisch darzustellen, die neuerdings
stark in
Aufnahme gekommen ist, gehört hierher. Häufig gebraucht man das
Wort Plástik
auch als gleichbedeutend mit
Skulptur oder
Bildhauerkunst (s. d.).
Schauspielkunst und
Pantomimik pflegt man wohl als belebte Plástik
zu bezeichnen.