Planetentafeln
,
Tabellen zur leichtern Auffindung der Planeten. [* 2] Berühmte Tafeln dieser Art waren im Mittelalter die hakemitischen, von Ibn Junis um 1000 n. Chr. berechnet, die ilekkhanischen des Nassir Eddin al Thusi im 13. Jahrh., besonders aber die alfonsinischen, auf Anordnung des Königs Alfons X. von Kastilien und Leon 1252 entworfen. Alle diese Tafeln waren auf Grund der Ptolemäischen Epicykeln berechnet. Auf das System des Kopernikus gründete Reinhold seine prutenischen (preußischen) Tafeln (1549), welche durch Keplers auf Grund der Braheschen Beobachtungen entworfenen rudolfinischen Tafeln übertroffen wurden.
Auf letztere stützen sich die unter dem
Titel:
»Urania« veröffentlichten Tafeln von
Maria Cunitia (1650). Im vorigen
Jahrhundert
lieferte
Cassini Planetentafeln
, welche durch
Lindenaus Tafeln der
Venus, des
Mars
[* 3] und
Merkur
[* 4] (1810-1813) und Bouvards
Tafeln des
Jupiter,
Saturn und
Uranus verdrängt wurden. Gegenwärtig dienen zur Berechnung der
Ephemeriden der
Planeten
Merkur,
Venus,
Mars,
Jupiter und
Saturn die Tafeln von
Leverrier und für
Neptun und
Uranus die Tafeln von
Newcomb (1865 u. 1873).