Planchettes
(Les) (Kt. Bern, Amtsbez. und Gem. Pruntrut). Vorort von Pruntrut. S. diesen Art.
Planches (Col des) - P
PLANCHETTES
3 Seiten, 384 Wörter, 2'578 Zeichen
Planchettes
(Les) (Kt. Bern, Amtsbez. und Gem. Pruntrut). Vorort von Pruntrut. S. diesen Art.
Planchettes
Plancudrey - Planereus
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Seite 43.770.(Les) (Kt. Neuenburg, Bez. La Chaux de Fonds). 1067 m. Gem. und Pfarrdorf, am W.-Hang des Pouillerel und über den steilen Wänden der Côtes du Doubs. Seit 1858 mit La Chaux de Fonds durch eine schöne Strasse verbunden. Postbureau, Telephon; Postwagen nach La Chaux de Fonds. 84 Häuser, 495 reform. Ew. Schulhaus. Landwirtschaft. Uhrenindustrie. Die Pfarrei durch Marie de Nemours am gestiftet; am durch die Regierung des ¶
Fürstentums Neuenburg auch zur selbständigen politischen Gemeinde erhoben. Die Pfarrkirche datiert aus 1702. Zwei Pfarrhäuser, von denen das der staatlichen Landeskirche zugehörende neue aus dem vom Mechaniker August Perret-Gentil († seiner Heimatsgemeinde Les Planchettes vermachten Legat (das sich heute noch auf 65000 Fr. stellt) 1877 erbaut worden ist. In dem sehr schön gelegenen alten Pfarrhaus wohnte der 1814-1810 in der Gemeinde als Pfarrer wirkende Daniel Eduard Reynier (1790-1840) aus Neuenburg, der sich als Astronom und Meteorologe einen Namen gemacht hat, ein Freund des Astronomen Herschell und des Optikers Guinand aus Les Brenets (dessen Biographie er schrieb), sowie Korrespondent des Observatoriums zu Greenwich war und zahlreiche Arbeiten veröffentlichte. An ihn erinnert eine in der Pfarrkirche aufgestellte Abendmahlstafel.
Von Les Planchettes führen mehrere steile Fusswege zum Doubs hinab, darunter der durch seine Aussicht bekannte und viel als Spazierweg benutzte Pfad von Moron. Zur Sicherung der Grenze befanden sich hier im 17. Jahrhundert zwei Corps de Garde oder Wachthäuser, nämlich das heute fast gänzlich verschwundene von Moron (nahe dem Aussichtspunkt) und das von Le Dazenet, dessen Ruine bei Les Râpes am Weg nach der einstigen Mühle Delachaux am Doubs heute noch sichtbar ist.
Dieses letztere war mit Schiessscharten und einer gezackten Zinnenmauer, sowie an der N.-Ecke mit einem zum Teil noch erhaltenen Türmchen versehen und soll das schönste und geräumigste aller einstigen Neuenburger Wachthäuser gewesen sein (vergl. das Musée Neuchâtelois. Bd 22, 1885 S. 56, und Bd 32,1895 S. 229-234, 253-258). Hier stationierte im 17. Jahrhundert eine Kompagnie Milizen. Es heisst in den Urkunden auch «corps de garde des Plaines». Bei Les Plaines (830 m) unterhalb Les Planchettes steht ein riesiger Wachholder, von 9 m Höhe und 40 cm Stammesdurchmesser, der in der Schweizer. Zeitschrift für das Forstwesen (1900) beschrieben worden ist.