Morte (Glacierdela) (Kt. Bern
und Wallis).
2900-2700 m. 2 km langer und im Maximum 4 km breiter Gletscher,
der schwierig zu umgrenzen ist; liegt auf einem vom Hauptgipfel des Wildstrubel (3251 m), vom Kamm von Autannaz, vom Tothorn
oder Sex Mort (2942 m), Weisshorn (2953 m) und Gletscherhorn (2918 m) umrahmten Hochplateau.
Die zur Rätzlialp absteigende
Zunge heisst Rätzligletscher und der gegen O. gelegene Abschnitt Wildstrubelgletscher.
Leicht zu erreichen
und bequem zu begehen;
am Weg von der Wildstrubelhütte (am Grat des Weisshorns) zum Gipfel des Wildstrubel.
am S.-Fuss des Rohrbachstein,
sö. vom Scheitel des Rawilpasses und n. über dem Thal der Derzence.
Zum östl. Abschnitt dieser öden
und wilden Landschaft steigt der Glacier de la Plaine Morte herab.
Bildet einen alten Gletscherboden, in den zahlreiche Riesentöpfe
und kleine Seebecken eingesenkt sind, deren Wasser unterirdisch zur Derzence abfliesst. Es ist begreiflich, dass diese seltsame
Fels- und Steinwüste dem Volk zur Bildung verschiedener Sagen und Legenden Veranlassung gegeben hat.
So sollen die bösen Geister oder Hexen in den runden Gletschertöpfen jeweilen den Hagel bereiten, den sie dann über die
Weinberge im Rhonethal ausschütten.
Die Plaine Morte ist eine abgesunkene Platte von Jurakalk (Argovien) und Nummulitenschiefern,
die nach allen Richtungen hin von Verwerfungen durchsetzt ist und einen auffallenden Gegensatz zu den
Urgonkalkwänden der benachbarten Bergstöcke bildet.
Das Ganze gleicht von ferne gesehen einer Mosaike oder einem unregelmässig
gefelderten Schachbrett.
Etwa 2750 m. Pass im Siegfriedatlas wieder benannt, noch kotiert, zwischen
dem Rohrbachstein (2953 m) und der Pointe du Plan des Roses (2820 m, im Siegfriedatlas nicht benannt);
er verbindet den Rawilpass
direkt in 5 Stunden mit Montana. Er wird schon lange benützt;
man behauptet sogar, man sehe da die Ueberreste eines alten,
gepflästerten Weges.