Pistacĭa
L. (Pistazie,
Terpentinbaum),
Gattung aus der
Familie der
Anakardiaceen,
Sträucher oder kleine
Bäume mit immer-
oder sommergrünen, dreizähligen oder unpaarig oder paarig gefiederten Blättern, diözischen
Blüten in achselständigen
Trauben und trockner
Steinfrucht. 6
Arten in den Mittelmeerländern, Westasien, auf den ostafrikanischen
Inseln und in
Mexiko.
[* 2] Pistacia
Lentiscus L.
(Mastixbaum), ein bis 4,5 m hoher
Baum oder
Strauch mit lederartigen, bleibenden, abgebrochen
paarig gefiederten Blättern, geflügelter Blattspindel, kleinen, rötlichen
Blüten und kugeliger, schwärzlicher
Steinfrucht,
wächst in den Mittelmeerländern und bildet einen Hauptbestandteil der als Maquis bezeichneten, oft
weite
Strecken bedeckenden Gebüsche; eine auf
Chios kultivierte
Varietät liefert den
Mastix (s. d.); das
Holz
[* 3] wird zu eingelegten
Arbeiten benutzt, u. aus den Blättern bereitet
man in
Algerien
[* 4] ein Gerbmaterial,
Lentisque. Pistacia
Terebinthus L. (Terpentinpistazie),
ein mittelmäßiger
Baum oder
Strauch in den
Ländern am
Mittelmeer, mit abfallenden, unpaarig gefiederten Blättern,
großen, vielblütigen
Trauben und kleinen, dunkelsten
Früchten, gibt durch
Einschnitte in die
Rinde den cyprischen
Terpentin
oder den
Terpentin von
Chios.
An den
Enden der
Äste entstehen häufig durch die
Stiche einer Blattlaus
(Aphis Pistaciae
L.) hülsenartige
Gallen (Carobbe de
Giudea), welche 60 Proz.
Gerbsäure und etwa 15 Proz.
Gallussäure enthalten, aber noch nicht technisch
benutzt werden. Pistacia
vera L. (echte Pistazie), ein 6-9 m hoher
Baum, ursprünglich in
Persien
[* 5] und
Syrien einheimisch, jetzt in
allen
Ländern um das
Mittelländische Meer kultiviert, hat unpaarig gefiederte, abfallende
Blätter und eiförmig längliche,
bis 2,5
cm große
Früchte mit dünnem, grünem und rötlichem
Fleisch.
Die in den letztern enthaltenen Kerne (Pistazien, Pistaziennüsse, Pimpernüsse) sind haselnußgroß, mit holziger Schale, die auf beiden Seiten in eine schwache Spitze ausläuft, leicht in zwei Hälften teilbar ist und den länglichen, in ein braunrötliches Häutchen eingeschlossenen Samen [* 6] umschließt. Derselbe ist dunkel zeisiggrün, schmeckt angenehm mandelartig und enthält süßes, fettes Öl. Die Pistazien dienten früher als Arzneimittel, jetzt besonders zu Konfitüren. Sie kommen in der Schale oder ohne dieselbe in den Handel. Am häufigsten findet man die sizilischen; die tunesischen sind wegen ihrer schönen grünen Farbe besonders geschätzt, während die großen, gelben Pistazien von Aleppo weniger gesucht werden.