Pirol
(Oriolus L.),
Gattung aus der
Ordnung der Sperlingsvogel
[* 3] und der
Familie der Pirole
(Oriolidae),
Vögel
[* 4] mit kräftigem,
fast kegelförmigem, auf der
Firste seicht gebogenem, mit der
Spitze wenig überragendem
Ober- und beinahe gleich starkem Unterschnabel,
langen, ziemlich spitzigen
Flügeln, von deren
Schwingen die dritte am längsten ist, mittellangem, gerade abgeschnittenem
Schwanz und kurzläufigen
Füßen. Der Pirol
(Kirschvogel,
Golddrossel,
Pfingstvogel,
Bülow,
Bieresel,
Schulz von Milo,
Berolft,
Weihrauch,
O. galbula
L., s. Tafel
»Sperlingsvögel
[* 5] II«) ist 25
cm lang, 45
cm breit, hochgelb, mit schwarzen
Zügeln,
Flügeln
und
Schwanz, einem gelben
Fleck an den
Wurzeln der Schwungfedern und den
Spitzen der Steuerfedern.
Das Weibchen und die
Jungen sind
oben zeisiggrün, unten weißlich und schwarz gestrichelt; das
Auge
[* 6] ist karminrot, der
Schnabel
schmutzig rot, die
Füße sind bleigrau. Der Pirol
bewohnt fast ganz
Europa,
[* 7] mit Ausnahme des höchsten
Nordens,
und
Mittelasien, geht im
Winter bis
Madagaskar,
[* 8] weilt bei uns nur von
Pfingsten bis
August, bewohnt besonders Laubwälder der
Ebene, zumal Feldgehölze aus
Eichen und
Birken, und erscheint auch in den
Gärten. Er ist scheu, wild und unstet, mutig und
zänkisch; fast immer hält er sich in den dichtest belaubten
Bäumen auf und läßt seine laute, wohlklingende
Stimme, an der die wunderlichen Deutungen sich versucht haben, fleißig erschallen. Das
Nest hängt meist hoch in der
Gabel
eines schlanken
Astes und enthält 4-5 rötlichweiße, aschgrau und rötlich schwarzbraun gefleckte
Eier
[* 9] (s. Tafel
»Eier I«),
welche Männchen und Weibchen in 14-15
Tagen ausbrüten. Der Pirol
nährt sich von
Raupen,
Schmetterlingen,
Würmern, Kirschen,
Beeren etc. und hält in der Gefangenschaft nur bei sehr guter
Pflege aus.