Piombino
,
Stadt in der ital.
Provinz
Pisa,
[* 3]
Kreis
[* 4]
Volterra, am gleichnamigen
Golf des Tyrrhenischen
Meers, der
Insel
Elba gegenüber
malerisch gelegen, hat Befestigungsmauern mit
Türmen, ein
Kastell, einen
Palast der ehemaligen
Fürsten von Piombino
, ein
Zollamt,
Spital und (1881) 2763 Einw. Im
Hafen von Piombino
liefen 1885: 1191
Schiffe
[* 5] mit 33,391
Ton. ein. Unfern befinden sich
Eisen- und Stahlwerke.
Nördlich von Piombino
liegen auf olivenbepflanzter, steil gegen das
Meer abfallender Anhöhe die
Ruinen der
alten etruskischen Seehandelsstadt Populonia mit
Hafen
(Porto Baratti); im O. dehnen sich die
Maremmen hin. Piombino
war früher Hauptstadt
eines
Fürstentums, welches außerdem einen großen Teil der
Insel
Elba umfaßte und auf 360 qkm 25,000 Einw. zählte. Im
Mittelalter
gehörte Piombino
zu
Pisa und ward 1399 nebst
Elba vom
Herzog
Galeazzo
Visconti von
Mailand
[* 6] zum Dank für den
Verrat
Pisas an Gherardo Appiano verliehen und von diesem befestigt.
Nach dem Tode des letzten, 1594 in den Fürstenstand erhobenen Appiano kam es an die Familie Ludovisi, später durch Heirat an die römischen Boncompagni. Napoleon I. verlieh das Fürstentum 1805 als französisches Reichslehen seiner Schwester Elise Bacciocchi. Die Wiener Kongreßakte gab dem Haus Boncompagni-Ludovisi 1815 dasselbe zurück; bis 1860 stand es unter der Hoheit Toscanas, seit 1860 gehört es zu Italien. [* 7] Haupt der ältern Linie Boncompagni-Ludovisi ist Fürst Don Rudolf, geb. der jüngern Boncompagni-Ludovisi-Ottoboni Don Marco, Herzog von Fiano, geb.