Pino
von
Friedenthal,
Felix,
Freiherr, österreich. Handelsminister, geb. zu
Wien
[* 2] aus einer alten, ehemals lombardischen Adelsfamilie, trat nach zurückgelegten
Studien in den
Staatsdienst ein,
war von
1861 bis 1868 Provinzialdelegat in
Belluno und
Treviso, dann Bezirkshauptmann in
Baden
[* 3] und
Görz.
[* 4] 1871 wurde er
Landespräsident
der
Bukowina, 1874
Statthalter in
Triest,
[* 5] 1879 in
Oberösterreich, 1881 Handelsminister im
Kabinett
Taaffe. Als solcher hat er
große Regsamkeit entwickelt und die
Verstaatlichung der Privateisenbahnen, die Einrichtung des Postsparkassenwesens,
die Abänderung der
Gewerbeordnung, allerdings auch die Tschechisierung mehrerer böhmischer
Handelskammern durchgeführt.
Seine ungeordneten finanziellen Verhältnisse, welche ihn mit unlautern
Elementen in
Verbindung brachten, hatten 1886 seine
Entlassung zur
Folge. Nachdem er noch einige Jahre als
Landespräsident in der
Bukowina zugebracht hatte, mußte er 1890 wegen
zunehmenden Augenleidens gänzlich aus dem
Staatsdienst scheiden.