Pindari
,
eine von dem
Namen der
Beder, eines räuberischen
Stammes in
Zentralindien, abgeleitete Bezeichnung für die
seit Beginn des 18. Jahrh. im
Gefolge des Marathenheers auftretende Räuberbanden, welche sich aus Leuten
jedes
Stammes und jeder
Religion rekrutieren. Der
Besitz eines
Pferdes und eines
Schwerts genügte zur
Aufnahme. Ohne
Sold zu beanspruchen,
schlossen sie sich als besondere
Truppe jedem
Heer an, nur vom
Raub lebend. Als die
Engländer die Pindari
zuerst
kennen lernten, bestanden sie aus zwei
Heeren, den
Sindia
Schahi, 18,000 Mann zu
Pferd
[* 2] und 1300 zu
Fuß stark mit 15
Geschützen,
und den
Holkar
Schahi, 3000 Mann zu
Pferd und 1500 zu
Fuß mit 18
Geschützen. Der bedeutendste ihrer
Führer,
Emir
Chan, hatte sogar
30,000 Mann mit vielen
Geschützen unter seinem Befehl. Er wie die andern
Führer wurden 1817 vom
Marquis
von
Hastings, dem damaligen
Generalgouverneur, vollständig besiegt und zerstreut, womit diese
Banden, die Jahrzehnte hindurch
weite
Strecken gebrandschatzt hatten, ihr Ende fanden.