Vincenz, Bildhauer, geb. zu Warnsdorf in Böhmen, kam erst 1837 nach Wien auf
die Akademie und mußte in der Malerschule beginnen, wo er Zeichnungen religiösen Inhalts machte, bis er in die Bildhauerschule
unter Kähßmann und Bauer kam. Hier erhielt er schon nach kurzer Zeit Preise, so daß er mit Staatsmitteln 1849 nach Rom
ging, wo Cornelius und Tenerani seine Lehrer wurden und außer einer Statue Ulrichs von Liechtenstein
ein mehrfach wiederholtes Basrelief der drei Könige entstand.
Erst 1855 kehrte er nach Wien zurück, schloß sich hier anfangs mehr an Führich, später an Rahl an und eröffnete eine
überaus vielseitige Thätigkeit in idealen, allegorischen, mythologischen und Porträtgestalten, in denen sich
eine glückliche Phantasie, energische Konzeption und ein Streben nach Großartigkeit nicht verkennen lassen, aber auch eine
dem Können gesteckte Grenze. Als die ihn besonders charakterisierenden sind hervorzuheben: die Brunnenfigur vom Palast Epstein,
der heil. Georg mit dem Lindwurm, die Heldenstatuen des Arsenalpantheons, die beiden Flügelrosse,
die auf der Loggienterrasse des Opernhauses Anstoß erregten und nach Philadelphia wanderten, die Statue
des KaisersFranz Joseph in der Stiftskaserne zu Wien, Phidias und Perikles für das Akademiegebäude, die zehn Komponistenstatuen
an der Fassade des Musikvereinsgebäudes, eine Statue der Austria als Beschützerin der Wissenschaften, die Neptunquadriga,
allegorische Figuren an der Neuen Börse und zahlreiche Porträtbüsten. Sein Projekt
für das Friedrich-Wilhelms-Denkmal in Köln erhielt den ersten Preis, kam aber nicht zur Ausführung.