Pietà
(ital.),
Frömmigkeit, liebreiche
Gesinnung,
Barmherzigkeit; in der bildenden
Kunst die
Darstellung der
Maria mit
dem
Leichnam
Christi im
Schoß. Die berühmteste aus der klassischen Zeit ist die überlebensgroße
Gruppe von
Michelangelo in der
Peterskirche in
Rom
[* 3] (s. Tafel
»Bildhauerkunst
[* 4] VI«,
[* 5] Fig. 15). Unter den Malern haben besonders
G.
Bellini und
van Dyck das
Motiv der Pietà
behandelt. In neuerer Zeit hat
Rietschel eine
Abweichung von dem überlieferten
Typus
insofern versucht, indem er die
Maria an der Seite des
Leichnams
Christi knieend dargestellt hat
(Friedenskirche zu
Potsdam).
[* 6] Eine andre Auffassung hat der
Italiener
Dupré in einer Pietà
in
Siena (s. Tafel
»Bildhauerkunst X«,
[* 7] Fig. 13)
zur Geltung gebracht. Ähnlich der Rietschelschen ist die Pietà
von dem
Maler
Löfftz
(München,
[* 8]
Pinakothek), während
Böcklin eine
Pietà
gemalt hat, bei welcher
Maria klagend den
Leichnam umarmt
(Berlin,
[* 9] Nationalgalerie).