Pierson
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Henry Hugh (irrtümlich manchmal Pearson geschrieben), Komponist, geb. zu Oxford [* 2] als Sohn eines Professors der Theologie, erhielt seinen ersten Musikunterricht in London [* 3] von Attwood, einem Schüler Mozarts, bildete sich später, während er sich in Harrow und Cambridge für den wissenschaftlichen Beruf vorbereitete, weiter aus und widmete sich endlich in Paris, [* 4] wohin er zum Studium der französischen Sprache [* 5] gesandt war, auf Paers Anregung ganz der Musik.
Nach längerm Studienaufenthalt in Deutschland [* 6] und Italien [* 7] übernahm er 1844 eine Professur der Musik an der Universität Edinburg, [* 8] gab dieselbe jedoch schon im folgenden Jahr wieder auf, um ungeändert seinem Komponistenberuf leben zu können. 1846 siedelte er nach Hamburg [* 9] über, woselbst seine ersten größern Werke: die Oper »Leila« und die Musik zur Wollheimschen Bearbeitung des zweiten Teils von Goethes »Faust«, zur Aufführung gelangten. Auch sein mit großem Beifall in London und beim Musikfest in Norwich [* 10] (1852) aufgeführtes Oratorium »Jerusalem« [* 11] entstand um diese Zeit.
Später lebte er zeitweilig auf einem
Landgut bei
Würzburg,
[* 12] siedelte 1863 nach
Stuttgart
[* 13] und 1872 nach
Leipzig
[* 14] über, wo er starb. Von seinen weitern
Kompositionen, die sich sämtlich durch Originalität, hohen künstlerischen
Ernst und gediegene
Arbeit auszeichnen, sind noch zu nennen: das
Oratorium »Hesekias« (1869 in
Norwich aufgeführt) und die
Oper
»Contarini« (1871 in
Hamburg aufgeführt). Pierson
hat auch eine englische Übersetzung von
»Beethovens
Studien«
(Hamb. 1853) veröffentlicht. Seit 1844 war er mit der Dichterin
Karoline
Leonhardt, geb. 1814 zu
Zittau,
[* 15] verheiratet, die sich
zu Anfang der 40er Jahre besonders als Improvisatorin einen
Namen gemacht hatte.