Pertuis, La (spr. pjähr pertüih), ein Jurapaß (792 m), der das
Val St.-Imier mit dem Birsthal, die Westschweiz
mit Basel
[* 2] verbindet und darum von jeher ein wichtiger Übergangspunkt gewesen ist. In der Einsenkung, welche die Sonnenbergkette
und den
Montoz verknüpft, hat der
Felsberg eine große Gewölbeöffnung, ursprünglich von der
Natur gebildet
und durch die
Kunst nur erweitert, 9 m
hoch und 7 m breit. Zur Römerzeit führte durch dieselbe die
Straße in das Rauraker-
und Sequanerland. Die heutige
Straße hat ihre Bedeutung verloren, denn
die
Eisenbahn durchbohrt den
Berg tiefer in einem 1,27
km langen
Tunnel,
[* 3] der in einer
Seehöhe von 770 m erbaut wurde (1871-74).
Pertuis (Kt. Bern,
Amtsbez. Münster, Gem. Tavannes). 803 m. Felsige Einsattelung zwischen dem Monto im O. und der Montagne du Droit
im W., 900 m ssw. Tavannes und 2,5 km nö. Sonceboz. Die hier 5 m dicke Felsschicht ist von einer unregelmässig
gestalteten Oeffnung von 14 m Höhe und 8 m Breite durchbohrt, durch welche die sog. Route dePierre Pertuis (Biel-Sonceboz-Tavannes-Delsberg)
führt. Mit Hinsicht auf die Zusammensetzung und Lagerung der Felsbänke muss angenommen werden, dass dieses natürliche
Loch einst kleiner gewesen und dann von den Römern vergrössert worden ist, um hier ihre nach Rauracien
gehende Heerstrasse durchzuführen. Manche weiteren Veränderungen haben dann in späteren
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Zeiten noch die Strassenbauingenieure vorgenommen. Unmittelbar s. der Pierre Pertuis weist die Strasse ein Gefälle auf,
das das grösste und eines der gefährlichsten im Jura ist. An der gegen N., d. h. gegen Tavannes gekehrten Front sieht man
über der Oeffnung eine 3,8 m hohe und 1,8 m breite geglättete Fläche mit einer noch sichtbaren lateinischen
Inschrift, die so gut als möglich gegen die Einflüsse der Temperatur und Verwitterung gesichert worden ist und folgendermassen
lautet: NvminiAvgvsTvmViaVctaPerMDviVmPaterIIVIIColHelvet.
Sie ist von Vinzenz Bernhard v. Tscharner, der im 18. Jahrhundert zusammen mit Amadeus Emmanuel v. Haller
einen Dictionnaire histor., polit. et géograph. de la Suisse (Nouv. éd. 3 vol. Genève 1788) herausgegeben hat, als NuminiAugustorum via ducta per montem Durum. Paternus Duumvir Coloniae Helveticae ^[Latein] gedeutet worden. Heute unterfährt
die Bahnlinie Biel-Basel den Sattel der Pierre Pertuis in einem 1,3 km langen Tunnel. 1332: foramen Byrperthoz;
1342: Pirre pertusch.