Pierre
Pertuis (Kt. Bern,
Amtsbez.
Münster, Gem.
Tavannes). 803 m. Felsige Einsattelung zwischen dem
Monto im O. und der
Montagne du Droit
im W., 900 m ssw.
Tavannes und 2,5 km nö.
Sonceboz. Die hier 5 m dicke Felsschicht ist von einer unregelmässig
gestalteten Oeffnung von 14 m
Höhe und 8 m Breite durchbohrt, durch welche die sog.
Route de Pierre Pertuis
(Biel-Sonceboz-Tavannes-Delsberg)
führt. Mit Hinsicht auf die Zusammensetzung und Lagerung der Felsbänke muss angenommen werden, dass dieses natürliche
Loch einst kleiner gewesen und dann von den Römern vergrössert worden ist, um hier ihre nach Rauracien
gehende Heerstrasse durchzuführen.
Manche weiteren Veränderungen haben dann in späteren
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Zeiten noch die Strassenbauingenieure vorgenommen. Unmittelbar s. der Pierre Pertuis
weist die Strasse ein Gefälle auf,
das das grösste und eines der gefährlichsten im Jura ist. An der gegen N., d. h. gegen Tavannes gekehrten Front sieht man
über der Oeffnung eine 3,8 m hohe und 1,8 m breite geglättete Fläche mit einer noch sichtbaren lateinischen
Inschrift, die so gut als möglich gegen die Einflüsse der Temperatur und Verwitterung gesichert worden ist und folgendermassen
lautet: Nvmini Avgvs Tvm Via Vcta Per M Dvi Vm Pater II VII Col Helvet.
Sie ist von Vinzenz Bernhard v. Tscharner, der im 18. Jahrhundert zusammen mit Amadeus Emmanuel v. Haller
einen Dictionnaire histor., polit. et géograph. de la Suisse (Nouv. éd. 3 vol. Genève 1788) herausgegeben hat, als Numini
Augustorum via ducta per montem Durum. Paternus Duumvir Coloniae Helveticae ^[Latein] gedeutet worden. Heute unterfährt
die Bahnlinie Biel-Basel den Sattel der Pierre Pertuis
in einem 1,3 km langen Tunnel. 1332: foramen Byrperthoz;
1342: Pirre pertusch.