Piderit
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Theodor, Schriftsteller, geb. zu Detmold, [* 2] studierte seit 1846 in Göttingen, [* 3] Heidelberg [* 4] und Berlin [* 5] Medizin und begab sich 1850, durch die politischen Verhältnisse vertrieben, nach Valparaiso, [* 6] wo er lange Jahre die medizinische Praxis ausübte. Seit 1863 lebt er in seiner Vaterstadt als Schriftsteller. Als solcher hat er namentlich auf dem Gebiet der Mimik [* 7] und Physiognomik durch seine Schriften: »Grundsätze der Mimik und Physiognomik« (Braunschw. 1858) und »Mimik und Physiognomik« (2. Aufl., Detm. 1886) in bahnbrechender Weise gewirkt (s. Mimik). Außerdem veröffentlichte er: »Gehirn [* 8] und Geist« (Leipz. 1863),
»Die Theorie des Glücks« (das. 1867) sowie mehrere schönwissenschaftliche Werke: »Kuriose Geschichten« (Berl. 1872);
»Mister Williamsman«, Lustspiel (Leipz. 1875);
die Schauspiele: »Schön Rotraut« (Detm. 1874) und »Charlotte von Wolfenbüttel« [* 9] (Leipz. 1876);
»Die Städinger«, Trauerspiel (letztere drei gesammelt als »Bühnendichtungen«, 2. Aufl., Norden [* 10] 1882).