Titel
Pictet
(spr. piktä), 1)
Marcus
Auguste, Naturforscher, geb. zu Genf,
[* 2] ward
Schüler und Reisebegleiter
Saussures,
dem er 1786 als
Professor und später als
Präsident der
Akademie zu Genf
folgte. 1796 begründete er mit seinem
Bruder, dem
Diplomaten
Charles Pictet
de Rochemont, und
Maurice die »Bibliothèque britannique« (seit 1816 »Bibliothèque
universelle«),
welche die Verbreitung aller in England gemachten wichtigern Entdeckungen und herausgekommenen Werke bezweckte. Im Interesse seiner Vaterstadt unterhandelte er 1798 mit der französischen Republik und erwirkte für Genf freie Übung ¶
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des Religionskultus sowie eigne Verwaltung der das ererbte Gemeingut betreffenden öffentlichen Anstalten. 1802 ward er Mitglied des Tribunats, 1803 Sekretär [* 4] dieser Behörde, 1807 einer der 15 Generalinspektoren des öffentlichen Unterrichts. Nach der Restauration widmete er sich ausschließlich den Wissenschaften, namentlich dem Studium der Meteorologie, in dessen Interesse er ein Observatorium auf dem Großen St. Bernhard gründete; starb in Genf. Sein sehr bedeutendes Kabinett der Experimentalphysik ward dem Genfer Museum einverleibt.
2) Adolphe, Gelehrter, geb. zu Genf, durch Arbeiten auf dem Gebiet der vergleichenden Sprachforschung verdient, starb in seiner Vaterstadt. Die bedeutendsten seiner Werke sind: »De l'affinité des langues celtiques avec le Sanscrit« (1837),
»Du beau dans la nature« (2. Aufl. 1875) und »Les origines indo-européennes ou les Aryas primitifs« (2. Aufl. 1878, 3 Bde.).
3) François Jules Pictet
de la Rive, Naturforscher, Vetter des vorigen, geb. zu Genf,
war daselbst seit 1835 Professor
der Zoologie und Anatomie und starb Er schrieb: »Histoire naturelle des insectes névroptères« (Genf
1841-43, 2 Bde.);
»Traité de paléontologie« (2. Aufl., Par. 1853-57, 4 Bde.);
»Description des mollusques fossiles dans les environs de Genève« (das. 1847-51, 3 Bde.);
»Les poissons fossiles du mont Liban« (das. 1850; »Nouvelles recherches«, 1866);
»Mélanges paléontologiques« (das. 1863-1867).