Piassava
(Piassave, Para grass, Monkey grass), eine starke, äußerst haltbare Pflanzenfaser, die aus Brasilien und Venezuela zu uns gebracht wird und von der Strickpalme, Attalea funifera (Mart.), abstammt. Die P. besteht aus den zähen Fasern der Blattscheiden, welche nach Zerstörung der übrigen Gewebsteile dieser Gebilde durch die Atmosphäre an den Stämmen der genannten Palme frei herabhängen. Diese Fasern sind fischbeinartig elastisch, glanzlos, dunkelbraun, fast immer abgeplattet, bis zu einem Meter lang, selten darüber und 0,8-2,5 mm dick. In den Ursprungsländern fertigt man aus der P. Matten, Seile und Taue.
Nach England kam die Faser zuerst vor circa 40 Jahren als Emballage und galt anfänglich für unbrauchbar. Jetzt verwendet
man die Faser in großen Mengen zu fast unverwüstlichen Straßenbesen (Piassava
besen), Straßenkehrmaschinen, groben
Bürsten
etc. Die Faser wird hauptsächlich von Bahia aus verschifft (jährlich 2 Mill.
kg); nach Deutschland sollen ungefähr 50000 kg kommen im Preise von 15-18 Mk. pro Zentner. Außer
dieser starken Ware hat man auch noch eine feinere von ungefährer
Stärke der Schweinsborsten; sie wird in geringerer Menge
eingeführt und hat den doppelten Preis; es ist jedoch unbekannt, von welcher Pflanze diese Sorte stammt.
- Zoll: Piassava
-Fasern sind zollfrei.
Piassava-Besen gem. Tarif im Anh. Nr. 4 a, Piassava
-Matten Nr. 35 a,
Piassava
-Seile Nr. 22 d.