Phylakos
,
s. Melampus.
Phylakos
3 Wörter, 23 Zeichen
Phylakos,
s. Melampus.
(»Schwarzfuß«),
im griech. Mythus Sohn des Amythaon und der Eidomene, Bruder des Bias,
war als Seher und Arzt berühmt. Ein paar Schlangen,
[* 3] welche er aufgezogen, leckten ihm einst, während er schlief, die Ohren,
und infolgedessen verstand er fortan die Stimmen der Tiere, die ihm Zukünftiges vorhersagten. Als sein Bruder Bias die Pero,
Tochter des Neleus, nur dann zur Gattin bekommen sollte, wenn er die Rinder
[* 4] des Phylakos
als Brautgabe bringe, versuchte Melampus, für
ihn die Rinder zu rauben, wurde aber ergriffen und ins Gefängnis geworfen.
Hier erfuhr er durch die Würmer
[* 5] im Holze des Daches, daß das Haus bald einstürzen werde, und verlangte
deshalb, schnell in ein andres Gemach gebracht zu werden, worauf jenes zusammenstürzte. So von seiner Sehergabe überzeugt,
verspricht ihm Phylakos
, die Rinder zu geben, wenn er seinen Sohn Iphiklos (s. d.) von einer Krankheit, an der er von Jugend
auf litt, heile. Durch einen Geier erfährt Melampus, daß Iphiklos' Leiden
[* 6] herrühre vom Schreck über ein blutiges
Messer,
[* 7] mit dem sein Vater einst Böcke verschnitten und dann den Sohn bedroht hatte, worauf er es in einen Baum gestoßen, wo
es inzwischen verwachsen sei; nehme Iphiklos den abgeschabten Rost desselben ein, so werde er Heilung finden.
Melampus findet das
Messer auf, heilt den Kranken und gewinnt so dem Bruder die Braut. Später zieht er nach Argos, wo er die
vom Wahnsinn befallenen Töchter des Königs Prötos heilt und dafür eine derselben, die Iphianassa, zur Gemahlin sowie ein
Dritteil des Königreichs zum Lohn erhält. Melampus wurde der Stammvater eines ganzen Geschlechts von Sehern
(Melampodiden) und war nach Herodot auch Gründer des Dionysosdienstes in Griechenland.
[* 8]