Photogalva
nographie
(griech.,
Naturgravierung), von Pretsch in
Wien
[* 2] um 1854 erfundenes und später von ihm längere
Jahre in
London
[* 3] ausgeübtes
Verfahren zur Erzeugung von druckbaren
Platten von
Photographien. Mit einer Mischung von
Gelatine,
doppeltchromsaurem
Kali und
Jodsilber wird eine Glasplatte überzogen, getrocknet und, je nachdem eine
Kupfer- oder eine
Buchdruckplatte gewünscht wird, unter einem photograph
ischen
Negativ oder einem
Positiv belichtet.
Die Glasplatte wird hierauf in erwärmten
Bädern und verdünnter Boraxlösung bis zur
Entwickelung eines
Reliefs gewaschen,
das in
Alkohol gehärtet und mit Kopallack überzogen wird, worauf man das
Bild in der
Hitze trocknet. Von dem jetzt unveränderlichen
Relief wird eine galvanoplastische
Kopie in
Kupfer
[* 4] hergestellt, die kaum noch der Nachhilfe mit dem
Grabstichel
bedarf, um druckfertig zu sein.
Dallas in
London übt die Photogalva
nographie aus unter dem
Namen
Dallastypie; Leipold,
Direktor der Banknotendruckerei
in
Lissabon,
[* 5] erzeugt damit vorzügliche photograph
ische
Reproduktionen. Ein außerordentlich feines, wurmförmiges
Korn verleiht
den Bildern der Photogalva
nographie in den lichtern
Tönen große Weichheit, in den dunkeln fast die
Wärme
[* 6] des Kupferstichs.
Vgl.
Photographie, S. 23.