Phosphorsäure
Phosphorsaure Ammoniak

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(Acidum phosphoricum),
Phosphorpentoxyd oder Phosphorsä
ureanhydrid, P2O5, entsteht als weiße
schneeige, höchst hygroskopische
Masse beim Verbrennen von
Phosphor in trockner Luft. Man verwendet das
Anhydrid zum
Trocknen von
Gasen. Von ihm leiten sich drei verschiedene Säuren ab. a. Die gewöhnliche oder
dreibasische Phosphorsäure
, P(O(OH)3, wird erhalten, indem
Phosphor mit Salpetersäure oxydiert wird; die zu einem spec. Gewicht von
1,120 verdampfte Flüssigkeit enthält 20 Proz. Phosphorsäure
und
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ist in dieser Form offizinell. Alle phosphorsauren
Salze (Phosphate), die sich in der Natur finden, gehören der dreibasischen
Säure an. Verdampft man die Säure bei einer 150° nicht übersteigenden Temperatur, so bleibt eine sirupdicke Masse zurück,
die bei niedriger Temperatur Krystalle der reinen Säure abscheidet. b. Vierbasische Phosphorsäure
oder Pyrophosphorsäure,
P2O2(OH)4 entsteht, wenn zum Sirup verdampfte gewöhnliche Phosphorsäure
dauernd auf einer Temperatur von 220° C. erhalten wird.
c. Einbasische Phosphorsäure
oder Metaphosphorsäure, Acidum phosphoricum glaciale, PO2(OH), wird erhalten, wenn gewöhnliche Phosphorsäure
in
einem Platingefäß so lange erhitzt wird, bis die Masse ruhig fließt.
Die Phosphorsäure
bildet in Gestalt ihrer Salze (über die wichtigsten derselben s. die unter Phosphate angegebenen
Einzelartikel), namentlich des Calciumsalzes, einen wesentlichen Bestandteil des Pflanzenorganismus. Die Pflanzen nehmen das
Calciumphosphat aus dem Boden auf; es ist daher eine wichtige Aufgabe des Landwirts, dem Boden die verbrauchte Phosphorsäure
wieder zuzuführen.
(S. Dünger, Guano, Knochenmehl, Superphosphat, Thomasschlacke.) Mit der pflanzlichen Nahrung geht die Phosphorsäure
in
den Körper der Menschen und Tiere über, welcher derselben ebensowenig entbehren kann, wie die Pflanzen.
Zahnausschlag - Zähne

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Zähne.
Die Hauptmenge der Phosphorsäure
dient hier zum Aufbau des festen Knochengerüstes (s. Knochen)
[* 3] und der Zähne,
[* 4] doch enthalten auch andere
Organe Phosphorsäure.
Das phosphorsaure
Natrium findet sich z. B. im
Blute, in der Milch, der Galle, dem Muskelsaft, dem Harn und in den Geweben, besonders in der Nervensubstanz. Es beteiligt sich
an der Bindung der Kohlensäure im Blute, hält manche Substanzen, wie Caseïn und Harnsäure, innerhalb des Blutes in Lösung und
steht in enger, wenn auch noch nicht genau erforschter Beziehung zur Zell- und Gewebebildung. Über die
Ausscheidung der Phosphate durch den Harn s. Harnsediment.