griech. Dichter aus Milet, um 540
v. Chr. Von seinen bündigen Sittensprüchen in
Hexametern und elegischem
Versmaß besitzen wir nur dürftige Überreste (bei
Bergk, »Poetae lyrici graeci«, Bd.
2).
Ein seinen
Namen tragendes Sittengedicht von 230
Hexametern ist seinem zumeist aus dem Alten
Testament geschöpften
Inhalt
nach das späte Machwerk eines alexandrinischen
Judenchristen (bei
Bergk a. a. O.).
Vgl.
Bernays, Über das Phokylideische Gedicht
(Berl. 1856).
griech. Gnomendichter im 6. Jahrh. v. Chr., aus Milet, faßte seine Sprüche, Lebensregeln in kürzester
Form, meist in ein paar Versen zusammen. Mit Unrecht galt er früher auch als Verfasser eines Sittengedichts, das der Sprache
[* 3] und dem Inhalt nach dem 1. Jahrh. v. Chr. angehört und von einem griechisch gebildeten Juden herrührt.
Die echten Fragmente und das Gedicht finden sich in Bergks«Poetae lyrici graeci», Bd. 2 (4. Aufl.,
Lpz. 1882). Eine deutsche metrische Übersetzung lieferte Nickel (mit dem Urtext, Mainz
[* 4] 1833). -