Phokion
(lat.
Phocion), athenischer Feldherr, geb. um 402
v. Chr., zeichnete sich zuerst 376 in der
Seeschlacht bei
Naxos aus. Als selbständigen Feldherrn findet man ihn dann in
Asien
[* 2] und Cypern
[* 3] bald gegen, bald für den Perserkönig
thätig. 349 oder 348 kämpfte er siegreich in Euböa, später in Megara, wieder in Euböa, 339 gegen die
Truppen Philipps
von Macedonien vor
Byzanz. Phokion
wird als tüchtig und unbestechlich gepriesen, doch fehlten ihm die großen
Ziele. Daraus erklärt sich seine Vermittelungs- und Ausgleichungspolitik gegenüber Macedonien im Gegensatz zu
Demosthenes.
Mit mehr
Recht hat er nach
Alexanders d. Gr.
Tode von einer
Erhebung abgeraten. Nachdem die verbündeten Griechen bei Krannon
geschlagen worden waren (322) und
Antipater gegen
Athen
[* 4] heranrückte, war Phokion
wieder einer der Friedensunterhändler
und stand nunmehr, nach völliger Niederwerfung der attisch-demokratischen und nationalen Partei, mit an der
Spitze von
Athen,
bis bei dem
Bruch zwischen den macedon. Machthabern Polysperchon und
Kassander jener die griech.
Demokratie 319 unterstützte,
und unter seiner Mitwirkung Phokion
,
weil er die
Besetzung des Peiraieus durch
Kassanders
Truppen zugelassen hatte,
in
Athen im Mai 318 zum
Tode verurteilt wurde. -
Vgl.
Bernays, Phokion
und seine neuern Beurteiler (Berl. 1881).