Titel
Philostrătos,
1)
Flavius Philostratos
der ältere, aus
Lemnos, griech.
Rhetor und
Sophist zu Ende des 2. Jahrh.,
schrieb, von der
Kaiserin
Julia Domna veranlaßt, eine
Biographie des
Apollonios von
Tyana: »Vita Apollonii«, welche die Verherrlichung
der
Pythagoreischen
Philosophie bezweckt (hrsg. von
Aldus, Vened. 1501; deutsch von
Baltzer, Rudolst. 1883);
dann »Vitae sophistarum« (hrsg. von Kayser, Heidelb. 1838);
»Heroica«, eine Erzählung und Charakteristik der von den Heroen vor Troja [* 2] verrichteten Thaten, in dialogischer Form abgefaßt und auf Belebung der sinkenden Volksreligion abzweckend (hrsg. von Boissonade, Par. 1806);
»Epistolae«, 73 an der Zahl, meist erotische Spielereien (hrsg. von Boissonade, das. 1842);
»Imagines«,
in 2
Büchern, eine
Beschreibung einer Anzahl von (wahrscheinlich erfundenen) Gemälden (hrsg.
mit des
Kallistratos »Statuae« von
Jacobs und
Welcker, Leipz. 1825; vgl.
Goethes
Aufsatz: »Philostrats
Gemälde«, die
Schriften
von
Friederichs,
Erlang. 1860;
Brunn, Leipz. 1861),
und »De arte gymnastica« (hrsg. von Volckmar, Aur. 1862).
Sämtliche
Schriften
des Philostratos
wurden herausgegeben von
Kayser (neue Ausg., Leipz. 1870-71, 2 Bde.)
und
Westermann (Par. 1849), ins Deutsche
[* 3] übersetzt von
Jacobs und
Lindau
[* 4] (Stuttg. 1829-39).
Vgl.
Bertrand,
Un critique d'art dans l'antiquité. Philostratos
et son école (Par. 1882).
2) Philostratos
der jüngere, ebenfalls
Rhetor und
Sophist,
Neffe des vorigen, hielt sich zeitweilig in
Rom
[* 5] auf, wo er beim
Kaiser
Caracalla
in
Gunst stand, lebte und lehrte aber in
Athen
[* 6] und starb 264
n. Chr. in
Lemnos. Von seinen
Schriften sind
nur die
»Imagines« erhalten, ein Werk, welches dem gleichnamigen des ältern Philostratos
nachgebildet ist, jedoch
an
Reichtum der
Erfindung wie an Gewandtheit in der Ausführung jenem weit nachsteht. Es findet sich in der Gesamtausgabe der
Werke des vorigen.