Phallus
L.
(Gichtschwamm, Eichelschwamm), Pilzgattung aus der Unterordnung der
Gastromyceten, mit einem anfangs eiförmigen
Fruchtkörper, dessen äußere Peridie unregelmäßig napfförmig sich öffnet, während die innere zuerst als zusammenhängende
Haut
[* 2] die
Gleba und deren Stiel umschließt, bald aber zerreißt, indem der inwendig hohle, in seiner
Masse
gekammerte Stiel sich streckt und die glocken- oder kopfförmig um das Stielende sitzende, inwendig gekammerte
Gleba emporhebt,
welche darauf bald reif wird und schleimig zerfließt, wobei der
Schleim mit den
Sporen abtropft. Phallus
impudicus L. (schamloser
Gichtschwamm, s. Tafel
»Pilze
[* 3] I«),
[* 4]
anfangs eiförmig, weiß (Hexenei, Teufelsei), später mit 10-16 cm hohem, weißem, zellig grubigem Stiel und glockenförmiger, runzelig aderiger, reif braungrüner Gleba, wächst im Sommer und Herbst auf sandigem und lehmigem Boden in Wäldern, Weinbergen etc., streckt sich in wenigen Stunden bis zur vollen Höhe, heißt dann wegen der Ähnlichkeit [* 5] mit einem männlichen Glied [* 6] auch Ruten- oder Stertmorchel, ist von ungemein widrigem, leichenartigem und weit sich verbreitendem Geruch, aber nicht eigentlich giftig, war früher gegen Gicht im Gebrauch und wird von den Hirten dem Weidevieh gegeben, um dessen Brunst zu verstärken.