Phaëthon
1) bei
Homer und Hesiod
Epitheton, bei Spätern
Name des
Helios.
[* 2] - 2) Sohn
des
Helios und der
Klymene, der
Gattin des Merops,
bat, um seine Abstammung von dem Gott
Helios darzuthun, den
Sonnengott, ihm
auf einen
Tag den Sonnenwagen zu überlassen. Aber Phaëthon
vermochte die
Rosse bald nicht mehr zu regieren, sie brachen aus dem
Geleise, und der feurige
Wagen steckte
Himmel
[* 3] und
Erde in
Brand. Da tötete
Zeus
[* 4] den Phaëthon
mit einem Blitzstrahl
und stürzte ihn in den
Eridanos, wo ihn seine
Schwestern, die
Heliaden (s. d.), beweinten.
Der verbrannte Weg am
Himmel ist als
Milchstraße noch sichtbar. Etwas anders erzählt Hygin den
Mythus, der auch von den Dichtern
vielseitig benutzt worden ist, z. B. von
Äschylos in seinen
»Heliaden«, von
Euripides in seinem teilweise
erhaltenen »Phaëthon«.
Vgl. Bangert,
De fabula Phaethontea
(Halle
[* 5] 1885).
Die bildende
Kunst hat Phaethons
Sturz besonders gern für Sarkophagreliefs, deren eine große Zahl erhalten ist, verwendet,
weil der
Mythus die Vergänglichkeit des
Lebens im poetischen
Bild vorführte.
Aach Gemmenbilder dieses Gegenstandes
kommen vereinzelt vor. Die
Denkmäler sind zusammengestellt von
Wieseler, Phaëthon
(Gött. 1856). - In
Anspielung auf den
Mythus führt
auch ein zweiräderiger, sehr leichter und meist offener, eleganter
Wagen den
Namen Phaëthon.