Phäophycēen,
Melanophyceen, Melanospermeen, Fucoideen, Fucaceen, eine Gruppe der Algen, [* 2] die aus vielzelligen Formen besteht, deren Thallus eine sehr verschiedene Gestalt besitzt. Ihre Zellen enthalten größtenteils einen braunen Farbstoff, das Phycophäin, wodurch das gleichfalls vorhandene Chlorophyll verdeckt wird. Man kennt gegen 400 Arten, die fast sämtlich im Meere leben. Von den kleinern Arten, die häufig nur als einzelne Zellfäden auftreten, bis zu den mächtigsten Formen, die eine Länge von 300 m und darüber erreichen, giebt es zahlreiche Übergänge.
Auch bei den Phäophyceen
ist ähnlich wie bei den Rhodophyceen (s. d.)
die morpholog. Differenzierung bei manchen
Arten so weit vorgeschritten, daß man zwischen
Stamm und
Blatt
[* 3] unterscheiden kann. Die Fortpflanzung erfolgt bei den niedern Formen zumeist durch schwärmende Zellen, die in großen Mengen
in Sporangien gebildet werden. Diese Schwärmzellen keimen, nachdem sie zur Ruhe gekommen sind, oder es vereinigen sich je
zwei derselben und bilden dann erst eine
Spore, die sich weiter zu entwickeln vermag.
Bei manchen höhern Formen, z.B. bei der Gattung Fucus, ist eine deutliche geschlechtliche Vermehrung zu beobachten; hier werden Oogonien und Antheridien gebildet, die in den letztern erzeugten, mit zwei Cilien versehenen Spermatozoiden vereinigen sich mit den aus den Oogonien frei heraustretenden Eizellen, diese entwickeln sich sodann zu Oosporen und können sofort nach der Reife keimen. Die Oogonien und Antheridien sind in der Regel in besondere krugförmig vertiefte Behälter des Thallus, Conceptacula, eingeschlossen.
Solche stehen z. B. in Tafel: Algen II, [* 1] Fig. 9a zu Fruchtständen vereinigt an den Enden des linken Zweiges;
9b zeigt den Durchschnitt durch ein einzelnes Conceptaculum mit Oogonien, 9c ein einzelnes Oogonium, 9d dasselbe, seine Eizellen entleerend, 9e einzelne Eizelle, 9f Conceptaculum mit Antheridien, 9 g mit Antheridien besetztes Haar [* 4] aus einem Conceptaculum, 9 h einzelne Antheridien, das untere seine Spermatozoiden ausstreuend.
Einige Phäophyceen
werden oft in großen
Massen im
Meere durch
Strömungen zusammengetrieben und bilden so die unter dem
Namen Sargasso bekannten
Massen (s.
Sargassum).
Auch an den
Küsten werden viele Phäophyceen
ausgeworfen, sie werden zum
Teil zur Herstellung von
Jod benutzt, häufig aber auch als
Dünger verwendet. Einige
Arten ißt man in manchen Küstengegenden als Gemüse.