Phänomēn
»Erscheinung«, ursprünglich
nur für Lufterscheinungen gebraucht, dann aber von
den
Philosophen, besonders den Skeptikern, auf die
Metaphysik
übertragen und in Bezug auf das, was den
Sinnen erscheint, im
Gegensatz zu dem in
Begriffen Gedachten
(Numenon), angewendet. Diese Bedeutung des
Wortes bestimmte
Kant dahin, daß
Phänomen
die erfahrungsmäßige
Erscheinung, d. h. das in
Raum und Zeit wahrnehmbare Mannigfaltige, bezeichnet, wie es für uns nach
unserm subjektiven Wahrnehmungsvermögen ist, gegenüber den
Dingen
an sich, die als solche nicht erscheinen, sondern bloß
von uns als das den Phänomenen
zu
Grunde Liegende gedacht werden. Den Teil der
Naturlehre, welcher die
Bewegung oder
Ruhe der
Materie bloß als solche
Erscheinung der äußern
Sinne bestimmt, nennt
Kant
Phänomenologie, und in ähnlichem
Sinne nimmt
Hegel diesen
Ausdruck, wenn er die
Darstellung der Erscheinungsweisen des
Geistes in seiner stufenweisen Heranbildung
zum
in sich vollendeten
Wesen eine
Phänomenologie des
Geistes nennt.