Phädra
,
im griech.
Mythus Tochter des
Minos und der
Pasiphae, ward mit ihrer
Schwester
Ariadne von
Theseus
entführt und dann mit ihres
Vaters Einwilligung seine
Gattin, um den mit den Athenern vollbrachten
Friedensschluß zu befestigen.
Sie gebar
Theseus den Akamas und
Demophon. In
Liebe zu ihrem Stiefsohn
Hippolytos (s. d.) entbrannt, aber von demselben nicht
erhört, nahm sie sich selbst das
Leben. Von den diese
Sage behandelnden
Tragödien des
Sophokles und
Euripides
ist nur der
»Hippolyt« des letztern noch erhalten; unter neuern
Dichtungen ist besonders die »Phèdre« von
Racine bekannt geworden.
Auch die bildende
Kunst hat den
Mythus mehrfach zum Vorwurf genommen; namentlich stellte man der Phädra
Verhältnis zu
Hippolyt in der
römischen Zeit gern auf
Sarkophagen
dar (s.
Hippolytos). Polygnot stellte sie in seinem Unterweltsbild
in der
Lesche zu
Delphi mit ihrer
Schwester
Ariadne zusammen.