Pflanzenkr
ankheiten
[* 2] (hierzu die Tafel), alle diejenigen Zustände einer
Pflanze, welche von den normalen
Erscheinungen
derselben Pflanzenspezies abweichen. Sie bilden den Gegenstand einer eignen
Wissenschaft innerhalb der
Botanik, der
Pathologie
der
Pflanzen oder
Phytopathologie. Ausgeschlossen bleiben davon die
Mißbildungen, soweit sie nur zufällige
Bildungsabweichungen,
nicht der
Ausdruck eines eigentlichen
Leidens sind und den Gegenstand der
Teratologie der
Pflanzen ausmachen
(s.
Mißbildung, S. 676); jedoch ist die
Grenze zwischen
Mißbildungen und pathologischen
Erscheinungen schwer zu ziehen, so
daß vielfach auch die erstern zu den Pflanzenkr
ankheiten gezählt werden.
Man pflegt die Pflanzenkr
ankheiten nach den krankmachenden
Ursachen einzuteilen und gewinnt damit zugleich die richtige
Vorstellung von dem
Wesen der
Krankheit und von den
Mitteln zur Verhütung und Bekämpfung derselben. Viele Pflanzenkr
ankheiten werden bedingt
durch den Einfluß der anorganischen
Naturkräfte. Da alle chlorophyllhaltigen
Pflanzen nur im
Lichte die rohen
Nährstoffe
Kohlensäure
und
Wasser zu organischen
Verbindungen zu assimilieren vermögen, so wird durch dauernde Entziehung des
Lichts oder ungenügende
Beleuchtung
[* 3] ihre
Ernährung gehindert (vgl.
Etiolement).
Hierauf beruht zum wesentlichen Teil das sogen. Ersticken niedriger Pflanzen im Unkraut, wenn dieses rascher und höher wächst und beschattend wirkt, oder des Klees unter einer Deckfrucht, die Wirkung des dicht belaubten Hochwaldes auf das Unterholz und die niedere Vegetation des Waldbodens; auch das sogen. Lagern des Getreides ist vorzugsweise hierauf zurückzuführen. Die Temperatur hat auf das Wachstum der Pflanzen in der Weise Einfluß, daß letzteres bei einem für jede Spezies bestimmten Grad am lebhaftesten erfolgt, sich immer mehr verlangsamt, je weiter aufwärts und abwärts die Temperatur von diesem Punkt sich entfernt, um bei einer bestimmten obern und untern Grenze ganz zu unterbleiben, so lange als die Temperatur von diesem Punkt nicht wieder zurückgeht.
Auch durch plötzliche Temperaturschwankungen wird das Wachstum verzögert, und die Chlorophyllbildung unterbleibt unterhalb und oberhalb bestimmter Temperaturgrade, auch wenn die Pflanze in genügender Beleuchtung sich befindet; daher das mangelhaft und langsame Ergrünen des neugebildeten Laubes besonders gewisser Sträucher bei andauernd kälter Witterung im Frühjahr. Noch weitere Erhöhung oder Abkühlung der Temperatur wirkt tödlich, jedoch tritt dabei wegen der ungleichen Empfindlichkeit der einzelnen Teile einer Pflanze häufig nur eine partielle Schädigung ein.
Saftreiche und zarte Teile sind empfindlicher als wasserarme und härtere, daher die größere Widerstandskraft der trocknen Samen [* 4] und der Holzpflanzen im Winter. Pflanzen, welche aus wärmern Klimaten stammen, werden schon durch Abkühlung auf einige Grade über dem Gefrierpunkt getötet. Unsre einheimischen erfrieren erst bei Temperaturen unter 0° C., aber dabei ist nicht die niedrige Temperatur an und für sich tödlich, sondern ein zu rascher Übergang des gefrornen Zustandes der Pflanzensäfte in den aufgetauten; denn gefrorne Pflanzen bleiben am Leben, wenn jener Übergang infolge gewisser Umstände sehr allmählich vollzogen wird (Einlegen in eiskaltes Wasser, Umgeben mit schlechten Wärmeleitern, Schneedecke und Erdboden gewähren Schutz für die darunter befindlichen Pflanzenteile).
Verminderung des Wasserdunstgehalts der Luft kann für die Pflanzen verderblich werden, insofern dadurch die Verdunstung gesteigert wird und, wenn dieselbe, zumal bei Trockenheit des Bodens, größer wird als die gleichzeitige Wasseraufnahme durch die Wurzeln, eine Verarmung des Körpers an Wasser eintritt. Dagegen wirkt eine Sättigung der Luft mit Wasserdunst, wodurch die Transpiration aufgehoben wird, nur insofern nachteilig, als dabei eine geringere Menge Nährstoffe aus dem Boden in die Pflanze übergeführt und somit die Gesamtstoffbildung derselben geringer wird als bei ungehinderter Verdunstung.
Besonders ist hier noch der krankmachenden Wirkung zufällig in der Atmosphäre vorhandener giftiger Gase [* 5] zu gedenken, wie sie sich zumal bei den Hüttenrauchschäden herausstellt. Schweflige Säure wirkt auf Klee, Kartoffeln, Hafer [* 6] und verschiedene Gräser [* 7] tödlich, wenn 1/40000 davon der Luft beigemengt ist und die Pflanzen nur zweimal täglich zwei Stunden lang solcher Luft ausgesetzt sind. Arsendampf hat sich dagegen als unschädlich erwiesen, ebenso der oft als den Pflanzen verderblich verschrieene Ruß für sich allein.
Ebenfalls sehr schädlich wirken die Dämpfe von Salzsäure, Chlor, Schwefelwasserstoff u. a.; auch das aus Röhrenleitungen im Boden ausströmende Leuchtgas [* 8] hat nach Versuchen Knys auf benachbarte Bäume tödlichen Einfluß. Von den Witterungserscheinungen haben die Pflanzen außer den mechanischen Schäden, welche durch Blitzschlag, Sturm, Hagel und Schneebruch verursacht werden, auch durch den Regen insofern zu leiden, als die Antheren der Blüten, wenn sie von Wasser benetzt sind, geschlossen bleiben und die aus ihnen entleerten Pollenkörner [* 9] bersten, somit bei längerer Dauer des Regens die Befruchtung [* 10] und daher Frucht- und Samenbildung vereitelt werden.
Auch das sogen. Aufbringen voluminöser, fleischige Pflanzenteile ist eine Folge andauernder Benetzung mit Regenwasser, wenn dasselbe durch zufällige kleine Wundstellen eindringt und eine stärkere Spannung des Parenchyms hervorbringt. Die krankmachenden Einflüsse des Bodens können zunächst auf ungünstigen Mengenverhältnissen der für die Pflanze erforderlichen Stoffe beruhen. Die Folgen des ungenügenden Wassergehalts sind oben bereits angedeutet.
Ist der Boden ganz mit Wasser gesättigt, so gestatten die mit Wasser erfüllten Poren des Bodens der zur Atmung nötigen Luft nicht mehr genügenden Zutritt zu den Wurzeln, bez. den ausgesäeten Samen, und es tritt Fäulnis ein. Fehlen einzelne der notwendigen Nährstoffe (s. Ernährung der Pflanzen), so zeigt sich eine auffallend kümmerliche Gesamtentwickelung der Pflanze; Mangel an Eisen [* 11] im Boden erzeugt Gelbsucht, weil dasselbe zur Bildung des Chlorophylls unentbehrlich ist. Aber auch physikalische Verhältnisse, welche auf die Porosität, auf das verschiedene Verhalten der Bodenarten zum Wasser und auf die Temperaturverhältnisse derselben Einfluß haben, sind für die Pflanzen von Wichtigkeit. ¶
[* 2] Fig. 1-5. Flugbrand des Getreides.
2. Weizen.
3. Hafer.
4. Sporen (400:1).
5. Keimende Sporen (400:1).
[* 2] Fig. 6. Steinbrand des Weizens (Art. Brandpilze).
[* 2] Fig. 7-10. Kartoffelkrankheit (s. d. Art.).
8. Durchschnitt zu [* 2] Fig. 7.
9. Spore, s mit eindringendem Keimschlauch (400:1).
10. Schwärmsporen.
[* 2] Fig. 11-15. Getreiderost (Art. Rostpilze).
11. Rostkranke Blätter.
12. a Teleutospore, b Uredosporen (200:1).
13. Keimende Teleutospore (400:1).
14. Aecidium Berberidis.
15. Durchschnitt zu [* 2] Fig. 14.
16. 17. Traubenkrankheit (s. d. Art.).
16. Rebenblatt mit Oidium Tuckeri.
17. Oidium (400:1).
[* 2] Fig. 18-23. Mutterkorn (s. d. Art.).
18. Roggen.
19. Fruchtknoten, a. Sphacelia.
21. Keimendes Mutterkorn.
22. Perithecium (200:1).
23. Sporen (300:1).
Zum Artikel »Pflanzenkrankheiten«. ¶
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Wenn giftig wirkende Bestandteile im Boden vorhanden sind, z. B. wenn gedüngt worden ist mit stark alkalischer Asche oder mit Kalkmilch aus Gasfabriken, welche Schwefelwasserstoff entwickelt, so wird die Krankheit bemerklich, nachdem von diesen Stoffen so viel in den Blättern sich angesammelt hat, daß die schädliche Wirkung auf die Gewebe [* 16] eintritt; die Blätter färben sich dann von den Spitzen aus gelb oder braun, oder sie bekommen solche Flecke und vertrocknen, und zwar in der Folge ihres Alters; die Pflanze geht dann häufig vorzeitig ein.
Zahlreichen und wichtigen Krankheiten sind die Pflanzen aber auch ausgesetzt durch den Einfluß der belebten Natur. Das Pflanzenreich selbst zählt eine Menge Wesen, welche andern Pflanzen schädlich werden. Mittelbar können die Pflanzen bei dichtem Stande durch ihresgleichen oder durch andre in ihrer Gesellschaft wachsende Arten (Unkräuter) geschädigt werden, insofern diese mit ihnen konkurrieren in den Ansprüchen an die Nährstoffe des Bodens und an Genuß von Licht [* 17] und Luft.
Auch mechanisch schaden diejenigen Unkräuter, welche zu den Schlingpflanzen gehören, indem sie die in ihrer Nähe wachsenden Pflanzen erwürgen und niederdrücken. Die gefährlichsten Pflanzenfeinde finden sich aber unter den Schmarotzerpflanzen, [* 18] indem diese direkt den andern Pflanzen organische Säfte und Bestandteile rauben und dadurch ausgeprägte Krankheitserscheinungen hervorrufen. Von höhern Gewächsen kommt hier fast nur die Flachs- und Kleeseide (Cuscuta) [* 19] in Betracht.
Dagegen wird eine ganze Anzahl der allgemeinsten und verderblichen Krankheiten der Kulturgewächse durch Pilze [* 20] verursacht. Die Veränderungen, welche das auf oder in dem Körper der Nährpflanze entwickelte Mycelium dieser Pilze an denselben hervorbringt, und das Eigenartige der Fruchtbildung derselben, die bald als gefärbte, staubartige Sporenmassen, bald in Form eigentümlich gestalteter Körper an den befallenen Pflanzen sichtbar wird, bedingt die gewöhnlich sehr charakteristischen Symptome dieser Krankheiten.
Die unmittelbare krankmachende Wirkung besteht in der Tötung derjenigen Gewebe, auf oder in welchen der Pilz [* 21] sich entwickelt. Entweder löst das Mycelium die Zellen vollständig, insbesondere die Membranen derselben, also die festen Teile des Gewebes, auf, so daß der Pflanzenteil völlig zerstört wird und der Pilz an dessen Stelle tritt, oder die Zellen bleiben unverletzt, aber das Mycelium saugt daraus die wichtigsten Inhaltsbestandteile aus, so daß die Zelle [* 22] getötet wird und der betreffende Pflanzenteil gewöhnlich unter Verlust seiner natürlichen Farbe abstirbt, vertrocknet und zu Grunde geht.
Mitunter geht dabei eine abnorme Vergrößerung des befallenen Pflanzenteils unter monströser Formbildung voraus. Je nach dem Organ, welches auf diese Weise durch den Schmarotzer zerstört wird, ist die Folge der Krankheit für den Gesamtorganismus der leidenden Pflanze verschieden. Fallen [* 23] nur die Blüten oder reifenden Früchte dem Pilze zum Opfer, so entwickelt sich die Pflanze im übrigen normal; aber sie bleibt steril und gewährt keine Ernte [* 24] an Früchten oder Samen.
Werden aber die Blätter und Stengel [* 25] oder die Wurzeln durch den Schmarotzer angegriffen, so verliert die Pflanze Organe, die bei der Ernährung unentbehrlich sind, und es kann dadurch schon frühzeitig die Entwickelung überhaupt gehemmt, der Tod herbeigeführt und somit ebenfalls die Produktion vereitelt werden. Während man früher glaubte, bei den in Rede stehenden Krankheiten sei der Schmarotzerpilz nur eine sekundäre Erscheinung, er siedle sich nur auf der schon krankhaft disponierten Pflanze an, ist es in der jüngern Zeit allgemein nachgewiesen und anerkannt, daß diese Pilze durch ihre Sporen sich fortpflanzen und an jedem normalen Individuum ihrer betreffenden Nährpflanzen zur Entwickelung kommen können, damit zugleich aber die spezifische Krankheit hervorbringen.
Insofern lassen sich die Sporen dieser Parasiten zugleich als die Keime der Krankheit betrachten, und bei der Massenhaftigkeit, in der sie erzeugt werden, erklärt es sich, daß diese Krankheiten ansteckend sind, und daß sie sogar als Epidemien auftreten, die sich über ganze Länder verbreiten und in manchen Gegenden endemisch geworden sind. Zugleich ist dadurch der Weg bezeichnet, wie man diese Krankheiten zu bekämpfen und zu verhüten hat: daß man nämlich die Sporen dieser Pilze vernichten oder keimunfähig machen muß und die Bedingungen ihrer Keimung und Weiterentwickelung, unter denen dauernde Feuchtigkeit des Bodens und der Luft oben anstehen, möglichst zu beseitigen sucht.
Hierzu ist selbstverständlich die Kenntnis der Lebensweise der betreffenden Schmarotzerpilze das erste Erfordernis. Die wichtigsten hier in Betracht kommenden Schmarotzer sind die Brandpilze (Ustilagineae) und die Rostpilze (Uredineae);
Peronosporeen verursachen die Kartoffelkrankheit und den weißen Rost, Exoascus die an den Pflaumen vorkommenden Taschen, Erysiphe-Arten den eigentlichen Meltau, Oidium Tuckeri Berk. die Traubenkrankheit;
Pyrenomyceten erzeugen den Rußtau, die Fleckenkrankheit der Blätter, und zu ihnen gehören auch der Wurzeltöter der Luzerne, der Rübentöter und der Erzeuger des Mutterkorns;
Diskomyceten erzeugen den Tannen- und Fichtenritzenschorf, den Runzel- oder Blattschorf am Ahorn und an den Weiden, den Kleekrebs und den Lärchenkrebs, endlich von den Hymenomyceten Agaricus melleus Vahl am Grunde der Stämme und an den Wurzeln verschiedener Bäume den Erdkrebs (Harzsticken).
Die Tafel »Pflanzenkr
ankheiten« gibt charakteristische Habitusbilder
einiger der wichtigsten Pflanzenkr
ankheiten und zugleich die Entwickelung der die letztern verursachenden Pilze. Tiere schädigen die Pflanzen,
indem sie Teile derselben abfressen, benagen etc. Hierher gehören die Schäden, welche das Wild besonders im Winter veranlaßt,
indem es die Knospen
[* 26] und jungen Zweige, desgleichen die Sämlinge der Baumschulen verbeißt und die Rinde
der Stämme bis auf den Splint abnagt.
Besonders aber fallen den pflanzenfressenden Insekten [* 27] die verschiedensten Teile der Pflanzen zum Opfer, bald die Wurzeln (z. B. Engerlingen), bald Rinde und Bast [* 28] (z. B. Borkenkäfern), bald Blüten und Früchte, besonders der Obstbäume, den Raupen verschiedener Schmetterlinge; [* 29] am größten aber ist die Zahl der laubzerstörenden Insekten. Die eigentlich parasitischen Tiere zerstören dagegen die Pflanzenteile durch ihre Freßwerkzeuge nicht, sie benutzen die Pflanze als Wohnplätze entweder zeitlebens oder nur während ihres Ei- und Larvenzustandes und saugen dabei bloß flüssige Säfte aus denselben oder nähren sich nur von innern Teilen, ohne das Organ der Pflanze, welches ihnen ein Asyl gewährt, zu zerstören; aber sie verursachen abnorme, krankhafte Erscheinungen, Verlust der natürlichen Farbe, vorzeitiges Absterben des unmittelbar bewohnten Teils oder entferntere Teile, wenn diese durch das Leidendes direkt infizierten Organs in Mitleidenschaft gezogen werden. So bewirken kleine, achtbeinige Milben aus der Gattung Tetranychus, welche auf der Unterseite der Blätter vieler Kräuter und Sträucher ¶
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leben und dieselben mit sehr feinen Fäden überspinnen, ein Gelbwerden und frühes Absterben des Laubes (Blattdürre); hierher gehört auch die Krankheit des Weinstocks, welche gegenwärtig durch die auf den Wurzeln desselben schmarotzende Reblaus [* 31] erzeugt wird. Meistens aber verursacht der Parasitismus wirkliche Neubildungen an den bewohnten Teilen (Gallen, s. d.), zu deren Ausbildung meist ein größeres Quantum von Nährstoffen dem Körper entzogen wird, und durch welche die Organe, an denen sie entstehen, in der Regel ganz oder teilweise funktionsunfähig werden. So kann Sterilität die Folge sein, wenn die Gallen aus Teilen der Blüten oder Früchte entstehen; dahin gehören das Gicht- oder Radenkorn des Weizens, die Kernfäule der Karden (s. Aaltierchen), knollenförmige Anschwellungen an den Wurzeln des Rapses, Rübsens und Kohls, durch Larven der Rapsfliegen (Anthomyia) und andrer Dipteren erzeugt.
Die meisten und verschiedenartigsten Gallen finden sich auf Blättern und bewirken bei reichlichem Auftreten Laubverderbnis.
Zu ihnen gehören auch die durch mikroskopisch kleine, vierbeinige Milben (Phytoptus) verursachten abnormen
Haarbildungen, welche auf dem Weinstock und den meisten unsrer Holzgewächse die Filzkrankheit der Blätter (s. Erineum) darstellen.
Blattläuse bewirken Verkrümmungen, Kräuselungen, blasige Auftreibungen und beutelförmige Aussackungen an den Blättern und
bringen durch ihre Sekretionen Honigtau (s. d.) und durch die bei ihren Häutungen zurückbleibende Bälge Meltau
(s. d.) hervor. - Von einer Anzahl Pflanzenkr
ankheiten können wir eine
bestimmte Ursache noch nicht angeben; es ist zu vermuten, daß sie auf Ernährungsverhältnisse, bedingt durch die Beschaffenheiten
des Bodens, zurückzuführen sind.
Dahin gehören die Erscheinungen des Rückschlags auf den wilden Zustand, wie das Holzigwerden fleischiger Wurzeln und Knollen [* 32] und das Steinigwerden der Birnen, ferner die Krankheiten, welche in einer Desorganisation gewisser Gewebe, insbesondere des Holzkörpers, bestehen, wie die Gummikrankheit des Steinobstes, die Harzkrankheit der Nadelhölzer, [* 33] der Krebs [* 34] der Kernobstgehölze und desgleichen die Bleichsucht oder Chlorose.
Vgl. Meyen, Pflanzenpathologie (Berl. 1841);
Kühn, Die Krankheiten der Kulturgewächse (2. Aufl., das. 1859);
Hallier, Phytopathologie (Leipz. 1868);
Sorauer, Handbuch der
Pflanzenkr
ankheiten (2. Aufl., Berl. 1886; Atlas
[* 35] 1887 ff.);
Frank, Die Krankheiten der Pflanzen (Bresl. 1880);
Hartig, Lehrbuch der Baumkrankheiten (Berl. 1882);
Zimmermann, Atlas der Pflanzenkrankheiten
(Halle
[* 36] 1885-86).