Pferdeharn
säure,
s. v. w. Hippursäure.
Pferdeharnsäure
3 Wörter, 41 Zeichen
Pferdeharnsäure,
s. v. w. Hippursäure.
(Harnbenzoesäure, Benzoylamidoessigsäure) C9H9NO3 , konstanter Bestandteil des Harns pflanzenfressender Säugetiere, besonders der Pferde, [* 3] Rinder, [* 4] Ziegen, Schafe, [* 5] findet sich auch in geringer Menge im menschlichen Harn, reichlicher bei ausschließlicher Pflanzenkost, bei Zuckerharnruhr und nach Genuß von Benzoesäure, Zimtsäure, Benzaldehyd, Chinasäure, indem sich Benzoesäure unter Abspaltung von Wasser mit dem aus der Spaltung der in der Leber entstehenden Glykocholsäure hervorgehenden Glykokoll vereinigt.
Außerdem findet sich Hippursäure im Blute der Pflanzenfresser, im Guano und in den Exkrementen von Schildkröten [* 6] und Schmetterlingen (vgl. Benzoesäure). Zur Darstellung derselben erhitzt man frischen Kuhharn, am besten zur Zeit der Fütterung mit frischem Wiesengras, mit Kalkmilch zum Kochen, gießt die Flüssigkeit durch ein Tuch, verdampft sie zur Sirupskonsistenz, mischt sie mit Alkohol, filtriert, verdampft den Alkohol und fällt dann die Hippursäure durch Salzsäure. Nach dem Reinigen bildet sie farb- und geruchlose Kristalle, [* 7] schmeckt schwach bitterlich, ist leicht löslich in kochendem Wasser und in Alkohol, weniger in Äther, schmilzt bei 188° unter Zersetzung, zerfällt beim Behandeln mit Säuren oder Alkalien, auch bei Einwirkung von Fermenten in Glykokoll und Benzoesäure (kann daher nicht aus faulem Harn gewonnen werden), gibt mit Wasserstoff im Entstehungsmoment Benzaldehyd (Bittermandelöl) und Benzalkohol und bildet lösliche, kristallisierbare Salze, von denen sich das Kalksalz bisweilen aus konzentriertem Pferde- und Kuhharn ausscheidet. Man benutzt Hippursäure zur Darstellung von Benzoesäure.