Pfauen
(Kt. Waadt, Bez. Avenches). Gem. und Dorf. S. den Art. Faoug.
Pfannenstiel - Pfeffin
PFAUEN
4 Seiten, 683 Wörter, 4'883 Zeichen
Im Geographisches Lexikon der SCHWEIZ, 1902
Pfauen
(Kt. Waadt, Bez. Avenches). Gem. und Dorf. S. den Art. Faoug.
Im Brockhaus` Konversationslexikon, 1902-1910
Pfauen
Asien. Fluß- und Gebir
* 2
Asien. (Pavoninae), eine Unterfamilie der Fasanvögel (s. d.), die sich hauptsächlich durch das
mit Augenflecken versehene Gefieder, die sehr verlängerten und eigentümlich gebildeten Bürzelfedern, welche bei dem Männchen
einiger Arten einen radförmig ausbreitbaren Schweif ausmachen, durch
den befiederten Kopf und einen Sporn von den verwandten
Gattungen unterscheidet, wird im tropischen Asien,
[* 2] in mehrern Arten wild angetroffen. Die Pfauen
sind Waldvögel;
die einen halten gemeiniglich in Flügen von 40 bis 50 Stück zusammen, andere leben mehr einzeln, alle zeigen sich im Fluge
langsam und ungeschickt.
Pfarrexemtion - Pfauen
* 3
Seite 63.48.Der gemeine Pfau (Pavo cristatus L., s. Tafel: Geflügel, [* 3] Fig. 33), welcher zum größten Teil goldgrün, an Kopf, Hals und Brust bei den Hähnen blau, goldgrün und violett und unterseits schwarz mit Metallglanz ist, auf dem Kopfe einen Federbusch von dünnschäftigen, nur an der Spitze ästigen Fäden trägt, übertrifft alle übrigen Vögel [* 4] durch die Pracht seines Schweifs, in den nach der Mythe Juno die Augen des Argus einsetzte und den nur das Männchen besitzt. Nach Europa [* 5] ist er schon früh gekommen. Er vermehrt sich bei guter Pflege ohne Schwierigkeit, wird 25 J. alt, muß aber vor Winterkälte geschützt werden.
Das Weibchen legt im Mai 6–10 strohfarbene, dunkelgefleckte Eier, [* 6] die man meist durch Haushennen ausbrüten läßt. (Brutzeit 30 Tage.) Er dient nur zum Luxus, da sein Fleisch ungenießbar, seine Stimme widerwärtig und seine Intelligenz sehr beschränkt ist. In der Gefangenschaft haben sich Spielarten ausgebildet, z.B. weiße mit bronzefarbenen oder braunen Flecken gezeichnete; ferner weiße mit dunkelblauem Halse und gewöhnlichen Flügeln; dann völlig weiße, bei denen nur die langen Bürzelfedern Andeutungen der Augenflecken zeigen.
Andere Arten sind der schwarzflügelige Pfau (Pavo nigripennes Sclat.) aus Cochinchina, der sich vom gemeinen Pfau durch die schwarzen Flügeldecken unterscheidet. Der aus Java kommende Riesenpfau oder Ährenträger (Pavo spicifer Horst.) hat am Halse schuppenförmig gebildete Federn, die Haubenfedern sind von oben bis unten mit einer Fahne versehen und von ährenförmigem Aussehen, die nackten Wangen hochgelb. Das Weibchen unterscheidet sich durch weniger Glanz und das Fehlen des Schweifes vom Männchen.
Jundt - Jupiter
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Klima.
In der Pflege gleichen die Pfauen
den Hühnern, sie sind auch gegen unser Klima
[* 7] nicht überaus empfindlich und verlangen nur bei
großer Kälte einen geschützten Raum.
Vgl. E. Säbel, Naturgeschichte und Anweisung zur Züchtung von Perlhuhn, Truthuhn und Pfau (Lpz. 1893).
Der Preis für das Paar gemeiner blauer Pfauen
beträgt etwa 30 M., für das der gescheckten Abart etwa 90 M., für das der weißen
etwa 150 M. Das Paar Schwarzflügelpfauen
kostet etwa 150 M., das Paar Ährenträger 300 M.
Von den eigentlichen Pfauen
hat man diejenigen Arten, welche zwei bis drei Sporen besitzen und bei denen die
eigentlichen Schwanzfedern verlängert sind, als besondere Gattung unter dem Namen Spiegelpfau (Polyplectron) abgesondert.
Diese Arten sind gleichfalls sehr schöne Vögel mit Augenflecken des Gefieders, wie der gewöhnliche Spiegelpfau (Polyplectron
chinquis Müller, s. Tafel: Hühnervögel
[* 8] II,
[* 3]
Fig. 9), welcher Assam, Tenasserim, Birma u.s.w. bewohnt, und
der tibetanische Spiegelpfau (Polyplectron thibetanum Jard.), von den Chinesen als Zierde der Landhäuser gehalten. – Zu
den Pfauen
gehört auch der Argusfasan (Argus giganteus Temm.), ein Sumatra und Borneo bewohnender Hühnervogel von außerordentlicher
Schönheit im männlichen Geschlecht. Die Länge des Körpers beträgt etwas über 1 m, die der verlängerten
Schwanzfedern beim Hahn
[* 9] fast ebensoviel, außerdem sind bei diesem die Federn des Vorder- und
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