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lichtbraun, quer gewellt, die der
Gurgel, der
Brust und des
Bauches weiß, die
Schwingen braun, die Steuerfedern dunkelbraun
mit weißem Spitzensaum. Der Pfau
bewohnt
Ostindien
[* 3] und
Ceylon,
[* 4] besonders Gebirgswälder, fehlt aber im
Himalaja.
Große
Herden
halbwilder Pfauen
sammeln sich bei den Hindutempeln, wo sie von den
Priestern gepflegt werden und kaum
weniger scheu sind als die in der Gefangenschaft erwachsenen; aber auch auf
Ceylon erscheint der Pfau
in
Gesellschaften von
Hunderten.
Gewöhnlich lebt er in Trupps von 30-40 Stück; er hält sich meist am Boden auf, läuft sehr schnell, fliegt schwerfällig und rauschend und selten weit, frißt allerlei Sämereien und Gewürm, aber auch Reptilien und selbst größere Schlangen, [* 5] nistet unter einem Busch und legt 4-9 (15) Eier, [* 6] welche von der Henne nur im äußersten Notfall verlassen werden. Wo er nicht als heilig gilt, werden halb erwachsene Vögel [* 7] des wohlschmeckenden Fleisches halber gejagt. An die Gefangenschaft gewöhnt er sich leicht, doch sollen Junge schwer aufzuziehen sein.
Der gezähmte Pfau
ist minder prächtig gefärbt als der wilde; es gibt auch prachtvolle weiße, welche die
Augen im
Schweif
deutlich erkennen lassen, obwohl dieselben ebenfalls ungefärbt sind, und gescheckte. Die weißen werden von
Europa
[* 8] nach
Ostindien
exportiert und dort zu hohen
Preisen verkauft. Man erhält den Pfau
mit Körnerfutter, besonders mit
Gerste;
[* 9] doch geht er zuzeiten allen möglichen andern
Nahrungsmitteln nach und beschädigt dann
Saaten und
Pflanzungen.
Das kältere Klima [* 10] verträgt er sehr gut, er läßt sich im Winter ohne Schaden einschneien und sucht kaum den Stall auf. Man hält auf einen Hahn [* 11] vier Hennen, welche um so eifriger brüten, je ungestörter sie sich wissen. Das Gelege besteht meist aus 5-6 Eiern, welche 30 Tage bebrütet werden. Die Jungen sind ungemein zärtlich und erliegen leicht der Nässe und Kälte. Man füttert sie mit Quark, Ameisenpuppen, Mehlwürmern und Eigelb, später mit gekochter Gerste etc. Bei gutem Gedeihen wachsen sie recht schnell, erhalten ihre volle Schönheit aber erst im dritten Jahr.
Der Pfau
erreicht ein
Alter von 20
Jahren. Er zeigt
Stolz und
Eitelkeit, ist selbstbewußt und herrschsüchtig und macht sich auf
dem Hühnerhof oft auch durch seine
Bosheit unleidlich. Die
Stimme ist ein garstiges Geschrei. Der Pfau
ist
seit dem
Altertum bekannt. König
Salomos
Schiffe
[* 12] brachten aus
Ophir neben andern Kostbarsten auch Pfauen
mit; aber die
Vögel
verbreiteten sich sehr langsam weiter nach
Westen, und zuerst scheinen sie aus dem semitischen
Vorderasien nach dem Heiligtum
der
Juno auf
Samos gelangt zu sein.
Der Pfau
wurde wegen des Augenglanzes seines
Gefieders, welcher an die
Sterne erinnerte, der
Vogel der
Juno
als
Himmelskönigin, und nach der
Sage wurde der allschauende
Argos nach seinem
Tod in einen Pfau
verwandelt. Nach der Mitte des 5. Jahrh.
kam er nach
Athen,
[* 13] erregte hier die äußerste Bewunderung, und wie
Älian erzählt, wurde ein
Hahn mit 1400 Mk.
unsers
Geldes bezahlt.
Alexander d. Gr. lernte den Pfau
in
Indien kennen, und mit der griechischen Herrschaft breitete sich der
Vogel weiter in
Asien
[* 14] aus.
Nach
Italien
[* 15] gelangte er vielleicht direkt aus phönikisch-karthagischen
Händen, und zur Zeit der
Republik tritt Pavus,
Pavo
schon als Zuname auf.
Später diente der
Vogel römischer Üppigkeit, und zu
Ciceros
Zeiten kam er zuerst
auf die Tafel; Pfau
enschweife dienten als Fliegenwedel.
Nun begann man auch die
Zucht in großem
Maßstab
[* 16] auf
Pfaueninseln und
in Pfau
enparken, und gegen Ende des 2. Jahrh. waren die Pfauen
in
Rom
[* 17] »gemeiner als die
Wachteln«, zumal
man auch
beständig noch Pfauen aus
Indien einführte.
Aus Italien gelangte der Pfau ins westliche Europa; das Christentum nahm ihn als Bild der Auferstehung oder der himmlischen Herrlichkeit in seine Symbolik auf, hob aber auch seine Mängel, die häßlichen Füße und das diebische Gelüst, hervor. Karl d. Gr. befahl, Pfauen auf seinen Gütern zu züchten. Pfauenfedern wurden ein beliebter Schmuck für Ritter und Frauen; später kamen Pfauenhüte aus England, und bis ins 16. Jahrh. erhielt sich die Sitte des Altertums, Pfauen im Schmuck ihrer Federn auf die Tafel zu setzen. Auf solche gebratene Pfauen legten die altfranzösischen Ritter ihre halb wahnsinnigen Gelübde (voeux du paon) ab. Erst die Zeit der Renaissance drängte den Pfau in die Stellung zurück, welche er jetzt einnimmt. In China [* 18] gelten Pfauenfedern noch heute als Rangabzeichen der Mandarinen.