Pfalzburg
,
Kantonshauptstadt im deutschen Bezirk Lothringen, Kreis [* 2] Saarburg, in hoher Lage auf den Vogesen, 3 km nördlich vom Bahnhof Lützelburg (Linie Straßburg-Avricourt) und mit diesem durch eine Straßenbahn verbunden, 380 m ü. M., hat eine ¶
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evangelische und eine kath. Kirche, eine Synagoge, ein Progymnasium, ein Schullehrerseminar, ein Amtsgericht, eine Oberförsterei,
ein Landarbeitshaus, Steinbrüche, Wollstickerei, Likör-, Handschuh- und Strohhutfabrikation und (1885) mit der Garnison (ein
Füsilierbataillon Nr. 99) 3680 meist kath. Einwohner. -
Pfalzburg
bildete ehemals ein Fürstentum und gehörte zu Luxemburg,
[* 4] wurde aber im 14. Jahrh. an die Bischöfe
von Metz
[* 5] und von diesen bald darauf an die von Straßburg
[* 6] verpfändet. Durch Kauf kam es 1583 an Lothringen und 1661 an Frankreich,
das es 1680 durch Vauban befestigen ließ. 1814 und 1815 wurde die Festung
[* 7] von den Verbündeten nur eingeschlossen, 1870 aber
von den Deutschen nach langer Einschließung 12. Dez. genommen. Die Festungswerke sind seitdem geschleift
worden.