Pfäfers
,
Bad [* 2] im schweizer. Kanton [* 3] St. Gallen, in einer tiefen Schlucht der wilden Tamina, 685 m ü. M. Früher führte nur ein beschwerlicher Fußsteig zu den Badegebäuden; seit 1852 aber ist eine hübsche Kunststraße längs der Tamina von Ragaz aus gebaut. Mehrere Quellen von 36° C. sprudeln in einem schaurigen Felsschlund aus tiefen Felsspalten hervor und zeichnen sich durch eine auffallende Armut an mineralischen Stoffen aus. Die Therme wurde 1038 entdeckt, 1242 das erste Badehaus errichtet. Zu diesem ließ man die Kranken (nebst dem erforderlichen Proviant) an einem Seil in die Schlucht hinab; nach Beendigung der Kur zog man sie heraus.
Die gegenwärtigen Lokalitäten, 1704-16 erbaut, befinden sich nur
ca. 600
Schritt von den
Quellen. Durch eine Röhrenleitung
gelangt ein Teil der
Therme thalabwärts nach
Ragaz (s. d.).
Hoch über dem tief gefurchten
Thal,
[* 4] auf frei
vorstehender Bergterrasse, liegt das Dorf Pfäfers
(1628 Einw.). Seine Benediktinerabtei,
im 8. Jahrh. gegründet, wurde 1838 aufgehoben und in eine Irrenheilanstalt (St.
Pirminsberg) verwandelt. Hinter Dorf Pfäfers
, bei
dem
Hof
[* 5] Raggol, sind Schieferbrüche im Betrieb.
Vgl.
Kaiser, Die
Thermen von
Ragaz und Pfäfers
(5. Aufl., St.
Gallen
1869);
v. Tschudi, Ragaz-Pfäfers (das. 1870).