Juss. (Petunie),
Gattung aus der
Familie der Solaneen, südamerikanische, mit klebrigen
Drüsenhaaren besetzte
Kräuter mit wechselständigen, ganzen
Blättern, einzelnen, achselständigen
Blüten mit großer, präsentiertellerförmiger
Blumenkrone und vielsamigerKapsel.
Juss., Petunĭe, Pflanzengattung aus der Familie der Solanaceen (s. d.) mit nur etwa 12 Arten
in Südamerika, besonders in Brasilien
[* 6] und Argentinien, schön blühende krautartige Gewächse, die zum Teil sehr variabel und
in vielen Abarten Zierpflanzen sind. Ihre beiden Hauptarten sind Petunia nyctaginiflora Juss.
aus Südamerika, in Mitteleuropa im freien Lande nicht aushaltend und deshalb nur einjährig kultiviert, und Petunia violaceaHook., eine einjährige aus Brasilien.
Von den in den Gärten erzogenen Hauptformen ist die wichtigste Petunia grandiflora Hort., die zahlreiche großblumige,
zum Teil aus Samen
[* 7] farben- und formentreu sich wiedererzeugende Varietäten umfaßt. Die Blumen sind weiß, karmesinrot, violettrot,
rot, rosenrot, auf hellerm Grunde mit dunkler Aderung, auf verschiedenfarbigem Grunde weiß gefleckt oder
gestreift, oft in sternförmiger Zeichnung, oder auf weißem Grunde violett oder purpurn gestreift.
In den Gärten werden die Petunien zur Verzierung der Rasenparterres, zur Besetzung von Vasen,
[* 8] zur Bildung massiger Gruppen,
in den leuchtenden Färbungen zu fern wirkenden Gruppierungen, in den vorzüglichsten Farben zur Topfkultur für das
Blumenfenster und zur Bepflanzung von Ampeln, wie z. B. Petunia grandiflora Hort., verwendet. Man sät die Samen im
März oder April in Näpfe mit leichter, doch nahrhafter Erde unter Glas
[* 9] und pikiert die jungen Pflanzen, die man später in
Töpfe oder, so früh es immer die Witterung gestattet, in das freie Land pflanzt. Diejenigen Varietäten,
welche wenige oder keinen Samen erzeugen, wie die sehr dicht gefüllten, vermehrt man durch Stecklinge.