Peter
von
Amiens
[* 2] (Peter von Amiens
der
Einsiedler oder der
Eremit), der
Geistliche, welcher nach gewöhnlicher
Überlieferung, durch
eine
Vision in der
Kirche des
Heiligen
Grabes begeistert, die abendländische
Christenheit zum ersten Kreuzzug entflammt haben
soll. Als geschichtliche
Thatsache bleibt bestehen, daß Peter von Amiens
, der aus der Gegend von
Amiens stammte, schon vor 1095 eine
Wallfahrt
nach
Palästina
[* 3] antrat, zwar
Jerusalem
[* 4] nicht erreichte, aber durch seine feurige
Beredsamkeit das
Volk in
Mittel- und Nordfrankreich
so begeisterte, daß eine große
Menge niedern
Volkes sich ihm anschloß, mit der er durch
Deutschland
[* 5] die
Donau abwärts vor
Konstantinopel
[* 6] zog. Die ungeduldigen
Kreuzfahrer zwangen ihn, sie über den
Bosporus
[* 7] zu führen, worauf
sie bei
Nikäa von
den
Seldschukken vernichtet wurden
(Oktober 1096). Er schloß sich hierauf dem Kreuzheer des
Herzogs
Gottfried
an. Nach der
Eroberung von
Jerusalem kehrte er nach dem
Abendland zurück und starb als
Prior des von
ihm begründeten
Augustinerklosters zu
Huy.
Vgl. Hagenmeyer, Peter von Amiens
der
Eremit (Lpz. 1879).